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Koblenz

Nach brutalem Mord an Obdachlosem in Koblenz: Die heiße Spur fehlt

Von Doris Schneider
Blumen und Kerzen stehen auf dem Bezirksfriedhof in Metternich. Hier ist Gerd Michael Straten beigesetzt worden, hier hat die Familie an einem Baum in der Nähe des Haupteinganges eine Gedenktafel für trauernde Freunde und Bekannte aufgestellt.  Foto: Sascha Ditscher
Blumen und Kerzen stehen auf dem Bezirksfriedhof in Metternich. Hier ist Gerd Michael Straten beigesetzt worden, hier hat die Familie an einem Baum in der Nähe des Haupteinganges eine Gedenktafel für trauernde Freunde und Bekannte aufgestellt. Foto: Sascha Ditscher

Gut fünf Monate ist es her, dass der Koblenzer Gerd Michael Straten umgebracht wurde. Und noch immer fehlt der Polizei die ganz heiße Spur.

Lesezeit: 3 Minuten
Wohl kaum ein Verbrechen hat die Koblenzer so bestürzt wie dieses: Stratens Leiche wurde in einer halb offenen alten Backsteinhalle im hinteren Teil des Hauptfriedhofs gefunden, er wurde getötet. Erst wenige Tage später gab die Polizei dann ein besonders grausames Detail bekannt: Der Kopf des Ermordeten war abgetrennt worden. Was ...
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Die Chronologie im Mordfall

Das wissen wir über das Verbrechen:

22. März: Gerd Michael Straten wird am Abend das letzte Mal lebend gesehen, am Saarplatz.

23. März: Am Nachmittag, gegen 14.30 Uhr, wird seine Leiche gefunden, und zwar in der Batterie Hübeling auf dem Hauptfriedhof.

26. März: Die Polizei informiert in einer Pressemitteilung die Öffentlichkeit über das Verbrechen. Es deute darauf hin, dass es sich um einen gewaltsamen Tod handele, wird vorsichtig formuliert. Die Soko Hauptfriedhof nimmt ihre Arbeit auf.

28. März: Aus Gerüchten wird grausame Wahrheit: Die Polizei bestätigt gegenüber unserer Zeitung, dass der Getötete enthauptet wurde. Erst später wird auch mitgeteilt, dass der Fundort der Tatort ist und der abgetrennte Kopf – entgegen anderslautender Gerüchte) in der Nähe des Körpers lag.

29. März: Die Polizei informiert in einer Pressekonferenz über den Mordfall, der „außergewöhnlich brutal und menschenverachtend“ gewesen sei, so Oberstaatsanwalt Rolf Wissen. Über den Menschen Straten weiß man nun ein bisschen mehr: Er stammte aus Köln, kam 1979 nach Koblenz und führte in der Altstadt von 1986 bis 1997 ein Geschäft, in dem er Kunst und Bilderrahmungen anbot. Danach war er weitgehend wohnungslos, kampierte regelmäßig in dem Gebäude auf dem Friedhof, in dem er tot gefunden wurde.

31. März: Mit Flugblättern gehen Beamte der Polizei auf Anwohner in Friedhofsnähe und auf Passanten zu. Sie suchen mögliche Zeugen, die mehr über den sehr zurückgezogen lebenden 59-Jährigen und über mögliche Hintergründe für die Tat sagen können.

16. April: 700 Hinweise sind bisher eingegangen, so die Polizei, aber noch gibt es keine heiße Spur.

8. Juni: Die Soko wendet sich mit neuen Fragen an die Öffentlichkeit. So geht es unter anderem um einen Streit Stratens mit einem dunkelhäutigen Mann mit Rastalocken und roten Schuhen im August 2017 am Bahnhof und um zwei Männer, die in den Tagen rund um den Mord in der Nähe des Pulverturms waren.

23. Juni: Drei Monate nach dem Mord hat die Soko rund 1000 Zeugen befragt. Und sie arbeitet unvermindert intensiv an dem Fall. Eine richtig heiße Spur gibt es aber derzeit nicht.

Der Mordfall Gerd Michael Straten
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