Plus
Mosel

Knochenjob mit Aussicht: Das Abenteuer Weinlese

Von Andreas Egenolf
Wie wird überhaupt Wein gelesen, und welchen Weg gehen die Trauben, bis sie zum Rebensaft werden? Diesen Fragen ist unser Reporter Andreas Egenolf in Kobern-Gondorf bei der Weinlese nachgegangen.
Wie wird überhaupt Wein gelesen, und welchen Weg gehen die Trauben, bis sie zum Rebensaft werden? Diesen Fragen ist unser Reporter Andreas Egenolf in Kobern-Gondorf bei der Weinlese nachgegangen. Foto: Sascha Ditscher

Der Boden unter den Füßen ist steinig. Wieder und wieder rutscht das feste Schuhwerk über die losen Schieferbrocken, findet nur schwer Halt. Der Hang unterhalb der Matthiaskapelle in Kobern-Gondorf lässt jedoch nichts anderes zu, denn der Weinberg am Koberner Schlossberg ist so steil, dass selbst erfahrene Helfer Vorsicht walten lassen müssen. Vorsicht bei jedem Schritt, den sie tun. Vorsicht bei der Weinlese.

Lesezeit: 5 Minuten
Wenige Stunden zuvor: Der Nebel hat seinen Schleier über das Moseltal gelegt und hüllt Kobern-Gondorf in ein mystisches Gewand. Während die Ruine der Niederburg aus der sich langsam lichtenden Nebelsuppe hervorlugt, herrscht am Fuße des Burgbergs bereits emsiges Treiben. Zahlreiche Kinder ziehen mit ihren vollgepackten Ranzen zur Grundschule, während wiederum ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Kleines Weinleselexikon

Rebstock oder Weinstock ist die kultivierte Wuchsform der Weinrebe. Weintrauben sind die Fruchtstände der Weinreben. Die einzelnen Früchte des Fruchtstandes heißen Weinbeeren.

Bei der Lese, wie die Traubenernte genannt wird, schneiden die Lesehelfer die Trauben mit der Wingertsschere ab und sortieren sofort unreife oder verfaulte Beeren aus – das Lesegut darf nicht nach Essig riechen. Erwünscht ist hingegen die Edelfäule (Botrytis Cinera), die mehr nach Honig duftet.

Grad Oechsle ist die Maßeinheit für das Mostgewicht (Most: unvergorener Traubensaft). Gemessen wird der Anteil der gelösten Stoffe im Most, vor allem des Zuckers. Das ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Der Zuckergehalt bestimmt den späteren potenziellen Alkoholgehalt im Wein. Das Mostgewicht kann man zum Beispiel mit dem Refraktometer messen.

Im Weingut wird das Lesegut dann gemahlen, das Gemisch aus Most, Beerenschalen und Traubenkernen wird als Maische bezeichnet. Nach einer etwaigen Maischestandzeit beginnt das Keltern, also das Pressen. Und dann darf der Most gären: Hefe wandelt den Zucker in Alkohol um. Quellen: RLP-Tourismus, Wikipedia

Meistgelesene Artikel