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Remagen

Kampf gegen rechts: Viel Geld, kaum Projekte

Von Judith Schumacher
Als Vorzeige-Projekt wurde das Stück „Das Geheimnisspiel“ (Bild links) über die chilenische Militärdiktatur unter Leitung der Oberwinterer Theaterpädagogin Sibylle Drenker-Seredszus in das bundesweite Förderprogramms aufgenommen.
Als Vorzeige-Projekt wurde das Stück „Das Geheimnisspiel“ (Bild links) über die chilenische Militärdiktatur unter Leitung der Oberwinterer Theaterpädagogin Sibylle Drenker-Seredszus in das bundesweite Förderprogramms aufgenommen. Foto: Judith Schumacher

Der alljährliche Aufmarsch von Neonazis zur Schwarzen Madonna in Remagen war ausschlaggebend dafür, dass die Stadt im Jahr 2011 ins Förderprogramm „Toleranz Fördern – Kompetenz stärken“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgenommen wurde. 300.000 Euro Fördermittel stehen der Stadt Remagen bis 2019 insgesamt noch zur Verfügung.

Lesezeit: 2 Minuten
Viel Geld ist bereits an den Rhein geflossen. Bis 2014 jstanden insgesamt ährlich 24 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Verfügung. Rund 250.000 Euro gingen hiervon nach Remagen, mehr als vierzig Projekte zur Stärkung von integrativem Miteinander, demokratischem Bewusstsein und gegen rassistisches oder rechtes Gedankengut wurden bis 2014 umgesetzt. Mit Wirkung ...
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Für dieses Jahr sind noch rund 16 000 Euro zu verteilen

Von den 100.000 Euro aus dem Bundesprogramm stehen 45.000 Euro allein für die externe Koordinierungsstelle zur Verfügung. „Wir haben diese Summe nie ganz ausgeschöpft, sind nie über 20.000 Euro hinausgekommen“, so Eva Etten, Remagens Leiterin der Sozialabteilung. Im Topf des Jugendfonds stecken 5000 Euro plus 1000 Euro von der Stadt Remagen selbst. 10.000 Euro stehen für Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung. „Rein theoretisch könnten wir sogar ein Marketing-Büro beauftragen, das war aber nie nötig – auch hier haben wir diese Summe nie ausgereizt“, so Etten.

Für die Realisierung von Projekten hält der Initiativ- und Aktionsfonds in diesem Jahr insgesamt 40.000 Euro plus 4000 Euro von der Stadt bereit. Hiervon stehen immer noch 16.000 Euro zur Verfügung. Allerdings wurden in diesem Jahr erst sechs Projekte beantragt und bewilligt. Um die 10.000 bis 11.000 Euro allein kostet laut Achim Böttcher vom Politischen Arbeitskreis Schulen (PSA) jedes Jahr der Tag der Demokratie als Gegenveranstaltung zum Naziaufmarsch am Tag vor Totensonntag im November, der mit seiner Infomeile und der Marktbühne ein Zeichen gegen Extremismus setzt. „Allein der Umstand, für diesen Tag alle Akteure unter einen Hut zu bringen, werte ich als Erfolg des Programms“, so die Fachbereichsleiterin. Rechts verhindern könne man zwar nicht, aber es ginge darum, ein Statement abzugeben, um „denen die Stadt nicht zu überlassen.“

Im Herbst soll laut Etten erneut eine Ausschreibung erfolgen, bei der sich Antragsteller mit ihrem Projekt für eine Förderung bewerben können. Grundvoraussetzung ist hierfür, dass als Träger ein gemeinnütziger Verein fungiert. Bislang waren dies beispielsweise Fördervereine von Schulen, die Ökumenische Flüchtlingshilfe, die Kulturwerkstatt, der Kinderhof, der Eine-Welt-Fairein, der Arbeitskreis für entwicklungspolitische Bildung, der Verein Lebendiger Marktplatz, die Schützenjugend, der Rathausverein Oberwinter, der Verein Altes Jugendheim und die Stadtsoldaten. Welche Projekte im Rahmen des Lokalen Aktionsplans (LAP) der Stadt gefördert werden, entscheidet auch der dazugehörige Begleitausschuss, dem Vertreter von Vereinen und Organisationen angehören. ith

http://www.stadt-remagen.de/Rathaus_Buergerservice/Lokaler-Aktionsplan/

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