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Kreis Bad Kreuznach

Thema Hundeführerschein: Das Problem am anderen Ende der Leine

Von Gustl Stumpf
Problem am anderen Ende der Leine? Falsch! Foto: picture alliance

In der Regel sind sie treue Wegbegleiter. Immer mehr Deutsche kommen auf den Hund. Aber längst nicht alle Fellnasen sind gleich, viele nur unzureichend sozialisiert und wenig gesellschaftsfähig. Das liegt nicht allein am Wesen oder an rassetypischen Verhaltensweisen der Tiere, unterstreicht die zertifizierte Hundetrainerin Franziska Gattung aus Weinsheim. „Es geht immer auch um Beziehung und Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier“, bekräftigt sie und nimmt die Hundehalter in die Pflicht. Oft sind sie das Problem oder ein Teil davon, Stichwort Verantwortung.

Lesezeit: 2 Minuten
An diesem Punkt aber scheiden sich die Geister. Die tödliche Beißattacke des Terriermischlings Chico vor wenigen Wochen in Hannover hat die Diskussion um artgerechte Hundehaltung neu entfacht. Angesichts solcher Vorfälle plädiert etwa der Deutsche Tierschutzbund für die bundesweite Einführung eines Hundeführerscheins. „Es geht darum, die Sachkunde der Hundehalter zu verbessern – ...
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Der D.O.Q.-Test 2.0 – die bundesweit einheitliche Sachkundeprüfung für Hundehalter

Der D.O.Q.-Test 2.0 (Dog-Owners-Qualification-Test) ist bundeseinheitlich konzipiert, wird aber nicht in allen Bundesländern anerkannt. Die Prüfung besteht aus Theorie und Praxis. Der Hundehalter muss mindestens 16 Jahre, der Hund 12 Monate alt sowie gesund, geimpft und haftpflichtversichert sein.

Die Kosten: 60 bis 75 Euro (Theorie), 75 Euro (Praxis). Nach bestandener Theorieprüfung erhält der Halter ein Zertifikat, das ihn zur Teilnahme an der praktischen Prüfung berechtigt.

Die Theorieprüfung umfasst 30 Multiple-Choice-Fragen aus sieben Sachgebieten: Welpenkauf, Aufzucht, Lern- und Ausdrucksverhalten, Hund und Öffentlichkeit, Hund und Recht, Haltung, Pflege, Gesundheit, Hund und Mensch.

Info im Internet unter www.hundeschule-badkreuznach.de

Vorbereitungskurse der Hundeschulen helfen, die Prüfungssituationen zu trainieren. Ablegen kann man die Prüfung in verschiedenen Vereinen und bei bestimmten Hundetrainern – im Kreis Bad Kreuznach bei Franziska Gattung, Weinsheim.

Ziemlich beste Freunde mit Konfliktpotenzial: Gustl Stumpf zum Thema Hundeführerschein

Hunde polarisieren. Sie spalten die Gesellschaft. Hört sich hochtrabend an, ist aber so. Für die einen ziemlich beste Freunde, für die anderen Häufchen-Ärgernis oder kläffendes Konfliktpotenzial – in der Öffentlichkeit prallen immer deutlicher Welten aufeinander.

Kein Wunder, nimmt die Zahl der Hunde doch von Jahr zu Jahr zu. Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen Hunden, die den Menschen dienen, Rettungshunde etwa, Polizeihunde, Jagd- oder Therapiehunde, um nur einige zu nennen, und sogenannten Familien- oder Begleithunden.

Um sie geht es in erster Linie, weil jedermann/frau sie haben darf, egal wie groß, stark und beherrschbar sie sind. Für Hundefreunde kein Problem, für alle anderen schon. Sie fühlen sich bei entsprechenden Begegnungen auf der Straße, im Wald oder im Park belästigt, kriegen es mit der Angst zu tun, wenn Bello auf sie zustürmt oder kläffend an der Leine seines Herrchens zerrt.

Nicht alle Halter sind solchen Situationen gewachsen. Das nährt den Zorn der Hundehasser. Sie fordern Leinenzwang oder Maulkorb. Reibungsloses Zusammenleben sieht anders aus, gerät zunehmend ins Wanken. Giftköderattacken sind ein unrühmliches Indiz dafür. Auslösender Moment bisweilen: das Häufchen vor dem Gartentor, auf dem Gehweg oder in der Grünanlage.

Vielen Hundehaltern ist offensichtlich nicht klar, dass sie eine Ordnungswidrigkeit begehen, wenn sie die Tretminen dort liegen lassen. Sie aufnehmen und samt Kotbeutel in Wald und Flur entsorgen, ist ebenfalls pfui! Insofern macht der Hundeführerschein durchaus Sinn, auch wenn die konsequente, einheitliche Umsetzung zur Herkulesaufgabe und noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird.

Deshalb: Besser jetzt schon gewisse Regeln beachten und ein friedliches Nebeneinander pflegen. Hund und Mensch zuliebe.

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