Es ist Wahlkampf, und die AfD macht von sich reden. Gelungen ist es ihr: Nicht nur auf Facebook entbrannte eine heftige Diskussion über die Pfefferspray-Aktion, auch in der Fußgängerzone haben Passanten darüber heftig debattiert. Wie sich die Partei ins Rampenlicht bringt, verdeutlicht einmal mehr, wofür sie steht. Mit dem Verteilen der Reizstoffsprühgeräte unterstellt sie, dass ein Ausgehen in der Stadt nur noch mit Abwehrmitteln möglich ist, und dass wir alle auf Schritt und Tritt damit rechnen müssen, angegriffen zu werden. Die Assoziation zu gewalttätigen ausländischen Jugendlichen, wegen denen in der Stadt nachts drei Parks beziehungsweise Plätze gesperrt werden mussten, schwingt dabei selbstverständlich mit und ist gewollt. Die Botschaft der AfD an uns Bürger lautet: Bewaffnet euch, sonst seid ihr in Gefahr – vor wem, dürfte klar sein.
Die Diskussion um die innere Sicherheit ist notwendig und muss geführt werden. Doch es ist unredlich, diffuse Ängste anzuheizen und indirekt die Schwächsten der Gesellschaft, nämlich geflüchtete Menschen, unter Generalverdacht zu stellen. Per Definition wäre das Rassismus. Wie heißt es doch so schön? Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.
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