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Nassau/Oberwies

Zugvögel überqueren Nassauer Land: Viel Flugverkehr (fast) ohne Lärm

Von Carlo Rosenkranz
Auf einmal geht es Schlag auf Schlag: Am vergangenen Freitag haben Ursula und Manfred Braun zwischen 15.45 und 17.25 Uhr 3429 Kraniche auf dem Weg zum Lac du Der in Lothringen, dem zentralen Rastplatz der Zugvögel, gezählt. Vermutlich kamen die Tiere vom Sammelplatz Linum/Havelluch nördlich von Berlin. Foto: Anne Neidhöfer
Auf einmal geht es Schlag auf Schlag: Am vergangenen Freitag haben Ursula und Manfred Braun zwischen 15.45 und 17.25 Uhr 3429 Kraniche auf dem Weg zum Lac du Der in Lothringen, dem zentralen Rastplatz der Zugvögel, gezählt. Vermutlich kamen die Tiere vom Sammelplatz Linum/Havelluch nördlich von Berlin. Foto: Anne Neidhöfer

Am Himmel über Oberwies ist eine Menge los. Fluglärm gibt es nicht, doch es herrscht viel Bewegung. Etwa 6000 Vögel in gerade einmal drei Stunden an einem Vormittag haben Ursula und Manfred Braun gezählt. Die Naturschutzexperten aus Nassau haben den kleinen Ort im Südwesten der Verbandsgemeinde als neuen Standort für ihre Zugvogelzählung auserkoren.

Lesezeit: 4 Minuten
In den vergangenen Jahren waren sie meist in Hömberg aktiv, doch auch von Attenhausen, Gemmerich und Singhofen aus hielten sie schon Ausschau nach Vögeln, die in wärmere Gefilde ziehen. Der neue Standort hat Vorteile. „Die Sicht ist gigantisch“, sagt Manfred Braun. „Man kann dort besser zählen, weil die Vögel flach ...
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Weniger Blüten, weniger Schmetterlinge

Die Zahl der Insekten im Allgemeinen geht bekanntermaßen zurück. Aber auch die Schmetterlinge sind auf dem Rückzug. „Es fällt auf, dass es weniger werden und die Vielfalt abnimmt“, sagt Ursula Braun.

2016 habe es kaum Schmetterlinge gegeben, 2017 habe sich der Bestand immerhin ein wenig erholt. Nach Ansicht der ehemaligen Geschäftsführerin des Naturparks Nassau ist dafür zum Teil die intensive Bewirtschaftung von Wiesenflächen verantwortlich. „Auch bei uns in der Region sind auf den Wiesen nicht mehr so viele Blüten zu finden wie früher“, sagt sie. Wenn die Flächen bis zu fünf Mal im Jahr gemäht werden, könne zum Beispiel kein Klee zur Blüte kommen. Somit fehle Nektar als Nahrung und geeignete Pflanzen, von denen sich die Raupen ernähren können. „Die Silagewirtschaft ist der Tod jeder Blütenpflanze“, lautet Manfred Brauns Fazit. crz

Beispiel für eine Zählung

Manfred Braun listet akribisch auf, welche Vögel er beobachtet. Beispielhaft ist an dieser Stelle ein Zählergebnis vom Montag, 30. Oktober, 7.15 bis 10.15 Uhr, am Standort Oberwies hier wiedergegeben. Die Rahmendaten: bewölkt, kaum sonnig, Nordwind Stärke 2, mäßige Fernsicht, kalt bei Temperaturen von 3,5 bis 4,4 Grad.

  • Buchfink 1212
  • Ringeltaube 829
  • Feldlerche 304
  • Rotdrossel 292
  • Star 256
  • Wacholderdrossel 139
  • Bergfink 97
  • Hänfling 86
  • Kormoran 25
  • Stieglitz 10
  • Kernbeißer 10
  • Misteldrossel 9
  • Wiesenpieper7
  • Heidelerche 6
  • Hohltaube 4
  • Rohrammer 4
  • Erlenzeisig 4
  • Rabenkrähe 3
  • Dompfaff 3
  • Rotmilan 3
  • Sperber 2
  • Fichtenkreuzschnabel 1
  • Dohle 1
  • Spornammer 1
  • Alpenstrandläufer 1
  • Saatkrähe 1
  • Turmfalke 1

Summe Exemplare: 3281

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