Plus
Lahnstein

Parken in Lahnstein: Stadträte wollen Rückgrat zeigen

Von Karin Kring
Symbolbild.
Symbolbild. Foto: picture alliance

Die erweiterte Parkraumbewirtschaftung in Lahnstein erregt weiter die Gemüter. In sozialen Netzwerken wie Facebook liefern sich viele Bürger einen verbalen Schlagabtausch. Jüngste Zielperson der Entrüstung: die SPD-Vorsitzende Gabi Laschet-Einig.

Lesezeit: 4 Minuten
Sie hatte in unserer Zeitung nämlich bekräftigt, dass sie und ihre Fraktion zu ihrer im Stadtrat getroffenen Entscheidung für die erweiterte Parkraumbewirtschaftung steht und dies auch in einem Schreiben an Oberbürgermeister Peter Labonte mitgeteilt hat. Zum Hintergrund: Zunächst wurde die erweiterte Parkraumbewirtschaftung nicht wie geplant zum 1. Oktober umgesetzt, weil die ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Parken: SPD steht klar hinter Beschluss

Lahnstein. Die geplante erweiterte Parkraumbewirtschaftung stößt zunehmend auf Kritik. Schon wurden Stimmen laut, die Pläne zu stoppen. Darauf reagiert jetzt die SPD-Vorsitzende Gabi Laschet-Einig in einem Brief an Oberbürgermeister Peter Labonte.

„Bedauerlicherweise ist der im Stadtrat mit überwältigender Mehrheit (es gab nur eine Gegenstimme) gefasste Beschluss sowie der verwaltungsseitig vorgegebene Beginn der Einführung der erweiterten Parkraumbewirtschaftung noch immer nicht vollzogen. So möchte ich Ihnen auch unsere Erzürnung und das ungläubige Kopfschütteln zur schleppenden Umsetzung seitens der Verwaltung nicht verhehlen“, schreibt sie und fragt Labonte „gibt es zwischenzeitlich Ihrerseits gar Zweifel zum Konzept der beschlossenen Parkraumbewirtschaftung?

Da auch Sie in der Ratssitzung mit Ja für die erweiterte Bewirtschaftung stimmten, hoffen wir, dass es wirklich nur ,technische Probleme' sind, die diese Verzögerung verursachen.“ Die SPD würde es sehr begrüßen, wenn der Stadtchef seine im Stadtrat unmissverständlich geäußerte Zustimmung zur notwendigen Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung erneut gegenüber den Bürgern der Stadt Lahnstein bekräftigen würde, heißt es weiter.

Ausdrücklich betont die SPD-Fraktion, dass sie Labonte und die Mitarbeiter der Verwaltung darin unterstützen will, die Beschlüsse nunmehr endlich auszuführen. „Wir werden in dieser Entscheidung nicht wankelmütig werden, zumal 2019 eine Anpassung des Konzepts der Parkraumbewirtschaftung vorgesehen ist, sofern die Evaluation der hervorgerufenen geänderten Parksituationen dies erforderlich macht“, macht Laschet-Einig deutlich.

Zur Parkraumnot im Bereich des Elisabeth-Krankenhauses fragt sie, inwieweit die Stadt der bereits vor einem Jahr von der SPD angeregten Idee, den Spielplatz Auf Ahl/Nordallee in den Schillerpark zu verlegen, inzwischen näher gekommen ist. kr

Wenn Politiker zu ihren Entscheidungen stehen ...

Die Stellungnahme von SPD-Chefin Gabi Laschet-Einig löste im sozialen Netzwerk Facebook heftige – teilweise auch sehr persönliche – Kritik aus. Man wirft ihr „Trotz“ vor, man sagt, sie wolle auf „Biegen und Brechen ihre Entscheidung durchdrücken“, man nennt sie sogar „Geldeintreiberin“. Und nicht nur sie ist das Ziel von Kritik: Pauschal wird da über Kommunalpolitiker und Stadträte geurteilt, die nicht den „Willen des Volkes vertreten“. Von Sachlichkeit keine Spur.

Ein Forum, in dem jeder nach seiner Manier seine Meinung sagen kann. Oft ohne genügend Informationen für eine objektive Beurteilung. Ob dies ein Weg ist, konstruktive Diskussionen zu führen, oder eher eine Plattform für Frust, Ärger und gar Beleidigungen, die von Angesicht zu Angesicht eher nicht geäußert werden, mag jeder selbst beurteilen.

Und was bitte ist denn der „Wille des Volkes“, der gerade jetzt so beängstigend oft zitiert wird? Bei den Stadträten handelt es sich um gewählte Vertreter. Und jeder Bürger hat die Möglichkeit, sich selbst in ein kommunales Gremium wählen zu lassen und mitzudiskutieren und die Entscheidungen für die Zukunft der Stadt zu treffen. Das aber kostet Engagement, kostet Zeit und vor allem ungemein viel Kraft. Wer die Sitzungen des Stadtrates (aber mehr noch die endlosen Ausschusssitzungen) verfolgt – sie sind übrigens fast immer öffentlich, aber keiner kommt –, darf sich sicher sein, dass sich dort keiner Entscheidungen leicht macht. Und, wenn dann irgendjemandem eine Entscheidung persönlich nicht gefällt, wettert er auf sozialen Netzwerken munter drauf los und betreibt Meinungsmache, was das Zug hält. Immer mit dem Blick nur auf den ganz eigenen persönlichen Vorteil gerichtet.

Immerhin hatte ein Facebook-Nutzer zur SPD-Chefin ironisch kommentiert: „Eine Politikerin steht hinter ihrer Entscheidung. Wo gibt es denn so was?“ Jetzt stehen tatsächlich alle Stadträte zu ihrer Entscheidung. Geht der Sturm der Entrüstung auf Facebook jetzt weiter?

Karin Kring

Meistgelesene Artikel