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Freunde der Thomas-Engel-Stiftung: Benefizevents für Waisen in Swasiland

Von Cordula Sailer
Diese Kinder in Swasiland dürften sich wohl zum ersten Mal auf einem Selfie wiederfinden. Mit dabei ist Jan Menzel, Vorsitzender der Freunde der Thomas-Engel-Stiftung. Er hat selbst eines der Hilfsprojekte der Stiftung im Süden Afrikas besucht.  Fotos: Jan Menzel
Diese Kinder in Swasiland dürften sich wohl zum ersten Mal auf einem Selfie wiederfinden. Mit dabei ist Jan Menzel, Vorsitzender der Freunde der Thomas-Engel-Stiftung. Er hat selbst eines der Hilfsprojekte der Stiftung im Süden Afrikas besucht. Fotos: Jan Menzel Foto: Jan Menzel

15.000 Euro konnten die Freunde der Thomas-Engel-Stiftung Ende 2017 an ihre Stiftung spenden – so viel wie noch nie zuvor. Seit 2013 sammelt der Förderverein Gelder für die Stiftung, deren größtes Projekt die Aidswaisenhilfe in Swasiland ist. Die zusammengetragene Spendensumme ist inzwischen dreimal so groß wie noch in den Anfangsjahren.

Lesezeit: 4 Minuten
Dafür gibt es mehrere Gründe, wie Jan Menzel, der Vorsitzende des Fördervereins aus Buch, erklärt: „Es liegt an den etablierten Events, es liegt aber auch daran, dass wir einen stetigen Mitgliederzuwachs haben“, sagt der Vereinsvorsitzende. Zudem würden die Freunde der Thomas-Engel-Stiftung immer bekannter in der Region, und mehr Einzelpersonen würden ...
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Besuch in den Nachbarschaftshäusern

Die Thomas-Engel-Stiftung geht auf Ernst Engel, den einstigen Eigentümer der Kapp-Chemie in Miehlen, und seine Frau zurück. Sie gründeten die Stiftung 2009 im Gedenken an ihren Sohn Thomas, der im Jahr davor an Krebs gestorben war. Gemeinsam mit der Hilfsorganisation Young Heroes kümmert sich die Stiftung in Swasiland um ungefähr 3000 Aidswaisen. Denn in dem Königreich im Süden Afrikas leben nach Zahlen von UNAIDS aus dem Jahr 2015 etwa 240.000 von 1,2 Millionen Menschen mit HIV, wie die Stiftung in einem ihrer Flyer erklärt. 80.000 Kinder bis zum Alter von 15 Jahren haben ein oder beide Elternteile verloren – meist sind sie an Aids gestorben. Solche Kinder betreut die Thomas-Engel-Stiftung mit ihrem Partner vor Ort in 100 sogenannten Neighbourhood-Carepoints (NCPs) – übersetzt Nachbarschaftshäusern. „Wir sind im südlichsten und gleichzeitig ärmsten Distrikt im Land tätig, in Shiselweni“, erklärt Jan Menzel, der Vorsitzende des Fördervereins der Stiftung.Die Kinder bekommen eine warme Mahlzeit, Vorschulunterricht und eine medizinische Grundversorgung. Erst im November war Menzel selbst mit einer kleinen Gruppe um Stiftungsgründer Ernst Engel in Afrika. Dort hat er einige der Nachbarschaftshäuser besucht. Sein Eindruck: „Diese NCPs sind ganz unterschiedlich vom Entwicklungsstand.“ Das betreffe sowohl die Ausstattung als auch die Arbeit, die dort geleistet werde. Denn nicht alle Einheimischen, die sich ehrenamtlich um die Kinder kümmern – Caregivers genannt –, seien auf demselben Wissensstand, wenn es etwa darum gehe, Vorschulwissen zu vermitteln. Für Menzel ist das eine wichtige Aufgabe für die Zukunft: die Nachbarschaftshäuser auf den gleichen Stand zu bringen.

„Diese Caregivers werden auch geschult“, sagt Menzel. Doch das solle künftig noch intensiviert werden. Denn vor Kurzem hat die Thomas-Engel-Stiftung ein neues Büro für seine Mitarbeiter vor Ort eingerichtet, von dem aus die NCPs gut angefahren werden können beziehungsweise umgekehrt. „Da gibt es einen Konferenzraum, wo wir die Caregivers auch besser schulen können“, sagt Menzel. Für die Kinder in den NCPs sei der Kontakt mit ihm, einem Menschen mit anderer Hautfarbe, zunächst ungewohnt gewesen. Doch nach ein paar Selfies mit dem Smartphone, bei denen alle ihren Spaß hatten, so Menzel, war das Eis gebrochen.

„Es ist unheimlich faszinierend, wie fröhlich die Kinder einem trotz ihrer Armut und trotz der Verhältnisse gegenübergetreten sind.“ Doch vor den HIV-Tests, die in den Nachbarschaftshäusern angeboten werden, bestehe in der Bevölkerung noch immer eine gewisse Scham. „Das ist schade, denn wenn man ein Kind in dem Alter testet und es ist HIV-positiv, dann kann man es mit Medikamenten behandeln, sodass die Aidskrankheit so gut wie nie ausbrechen wird“, betont Menzel. Während sich die Arbeit in den NCPs vor allem auf jüngere Kinder konzentriert, unterstützt die Stiftung inzwischen auch 25 Jugendliche in Swasiland bei der Berufsausbildung. Zudem fördert sie auch zwei Projekte in Ecuador und eines in Tansania.

Mehr Informationen gibt es unter www.thomasengel-stiftung.org oder per E-Mail an kontakt@freunde-tes.de bei Jan Menzel. csa

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