Montabaur. Am 7. Mai wird er gewählt. Der Landrat. Wie ein Tag in seinem Job aussieht, verrät uns Amtsinhaber Achim Schwickert und gewährt einen exklusiven Einblick in seinen Tagesablauf.
„Kein Tag ist wie der andere. Den typischen Tag gibt es nicht“, erklärt Schwickert. Ohne Planung und gutes Zeitmanagement geht es nicht. So beginnt sein Morgen in der Regel um 6.30 Uhr. Er frühstückt mit der Familie und liest die Tageszeitung, um gut informiert zu starten.
Der erste Termin des Tages führt ihn heute nach Westerburg. Hier ist er als Ehrengast zu einer Spendenübergabe an die Grundschule eingeladen. Um 11 Uhr muss er zu einem Gesprächstermin in der Kreisverwaltung zurück sein. Thema: die Entwicklung einer Schule in einer der zehn Westerwälder Verbandsgemeinden.
Auf den vielen Autofahrten quer durch den Landkreis und darüber hinaus führt Schwickert viele Telefonate und bearbeitet seine Akten aus der Kreisverwaltung. Bis zu 45.000 Kilometer Dienstfahrten können das jährlich werden, erzählt der Landrat. Da muss jede Minute sinnvoll genutzt werden.
Als Hauptverwaltungsbeamter der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises ist er zugleich oberster Kommunalbeamter. In dieser Funktion verabschiedet er um 11.45 Uhr einen langjährigen Mitarbeiter in der Verwaltung. Danach stehen Telefonate und Aktenbearbeitung an. Der Landrat ist die Schnitt- und Kommunikationsstelle zwischen innen und außen, sowohl in Bezug auf die Verwaltung und den Westerwaldkreis wie auch auf den Kreis und sein Umfeld. Das erfordert sowohl Fach- als auch eine hohe Sozialkompetenz.
Es ist Schwickerts Aufgabe Orts-, Verbands- und Kreisinteressen unter einen Hut zu bekommen und dabei die Finanzlage nicht aus den Augen zu verlieren. Mittagessen ist daher eher Zufall in der 60- bis 75-Stunden-Woche. Daran habe er sich aber in den Jahren gewöhnt, schmunzelt der Landrat.
Etwa zwei Mal wöchentlich steht seit etwa anderthalb Jahren eine Ortsbereisung an. Viele der 192 Ortsgemeinden des Kreises freuen sich auf den Besuch des Landrates, um ihm die Anliegen Ihres Ortes nahe zu bringen. Mehr als ein Viertel hat er bereits besucht und sich in der Regel von 18 Uhr an im Bürgergespräch die Bedürfnisse der Einwohner angehört. Gegen 21 Uhr tritt er seine Heimfahrt an. Inklusive Telefonaten und Aktenarbeit in seinem rollenden Büro, das vom Chauffeur gesteuert wird. Sollten abends noch Vorgänge offen sein, werden diese auf dem heimischen Wohnzimmertisch erledigt. Der nächste Tag ist bereits gefüllt mit Gesprächen mit Vereinen, Gremien und Verbänden. Auch am Wochenende ist der Landrat unterwegs zu überregionalen Veranstaltungen, Ehrungen, Sitzungen und Festen.
Wenn er die Zeit findet, entspannt sich Schwickert gerne beim Tischtennis oder geht mit seinem Hund spazieren. Landrat ist er aber 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr und möchte es auch gerne die nächsten acht Jahre noch bleiben.
Von unserer Mitarbeiterin Hanna Olbrich