Ein kurzer Blick zurück
Was im Jahr 2010 mit Kalkulationen von 2,4 Millionen Euro für ein neues Treppenhaus mit Aufzug und 1,8 Millionen Euro für die Brandschutzsanierung von zwei Gebäuden begann, wurde zu einem Bauvorhaben, für das derzeit Gesamtkosten von 33,5 Millionen Euro kalkuliert werden. Eine Zahl, die Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich im Interview mit der WZ erklärt. Das Beispiel Verbandsgemeindehaus zeigt, wie sich Ansprüche und Zeiten ändern.
Deshalb ein kurzer Blick zurück: Im Sommer 2010 diskutiert der Verbandsgemeinderat Montabaur zum ersten Mal über umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an den beiden bestehenden Rathäusern, weil strengere Richtlinien für den Brandschutz in Kraft getreten waren. Auch ein neues Treppenhaus samt Aufzug ist im Gespräch. Bei detaillierten Untersuchungen im Winter 2010 stellen Fachleute am damals 30 Jahre alten „Neuen Rathaus“ jedoch weitere schwere Mängel fest. Sie entdecken Schimmel und Feuchtigkeit an der Unterkonstruktion des Daches und an der Schieferfassade. Zudem entspricht der Steildachaufbau nicht mehr den Vorgaben der Statik, heißt es weiter. Nachdem lange über eine Sanierung diskutiert wird, spricht sich der Verbandsgemeinderat im Frühjahr 2014 für den Abriss des „Neuen Rathauses“ und den Neubau an anderer Stelle aus. Damals war eine komplett neue Planung für die Bebauung des Konrad-Adenauer-Platzes im Gespräch, die aber an verschiedenen Eigentümern rund um den Platz scheitert. Erst im Sommer 2016 steht fest: Das neue Rathaus der Verbandsgemeinde Montabaur, das den Namen Verbandsgemeindehaus trägt, soll zwischen Wallstraße und Steinweg gebaut werden. Ein Grundstück, das aufgrund seiner Form und Lage besondere Ansprüche an die Architektur stellt. Deshalb lobt die Verbandsgemeinde Montabaur einen europaweiten Architektenwettbewerb aus, bei dem eine Jury 15 Entwürfe zu begutachten hat und sich am Ende für den Entwurf des Hamburger Architekturbüros BOF entscheidet. skw