Waldarbeiter pflanzen fast 380.000 Bäume: Wiederaufforstung in der VG Rennerod ist in vollem Gange
Die dabei entstandenen Holzmengen kann sich der Laie ebenfalls nur schwer vorstellen: Rund 210.000 Festmeter, umgerechnet 8400 Lkw-Ladungen. Doch die Absterbeprozesse sind leider nicht gestoppt.
Die Westerwälder Landschaft hat sich verändert. Der Wald, der im Westerwald nicht ohne Grund im Namen getragen wird, ist vielerorts gravierend geschädigt. Diese vorrangig durch die lang anhaltende Trockenheit und die daraus resultierende sehr hohe Borkenkäferpopulation entstandenen Schäden lassen sich nicht in kurzer Zeit beheben und das Ausmaß nur annähernd darstellen. Auch die noch zu erwartenden Spätfolgen, wie Hochwasser und Hitzerekorde, aber auch Holzknappheit und die damit verbundenen, zum Teil illegalen Abholzungen in anderen Erdteilen werden wohl zunehmen.
„Auch in den nächsten Jahren werden wir weitere Schadflächen abtreiben müssen oder im Rahmen des Prozessschutzes der natürlichen Entwicklung überlassen“, erläutert Revierleiter Dirk Steffen. Die Revierleiter der Forstreviere Rennerod, Lasterbach und Liebenscheid in der Verbandsgemeinde Rennerod informierten VG-Bürgermeister Gerrit Müller und den zuständigen Abteilungsleiter Hans-Werner Hering in diesen Tagen über die bereits auf Hochtouren laufende Aufforstung.
In den vergangenen beiden Jahren wurden bereits auf einer Fläche von 94 Hektar annähernd 277.000 kleine Bäumchen eingepflanzt. Weitere 100.000 sollen noch bis zum Ende der laufenden Pflanzperiode im Frühjahr 2022 in die Erde kommen. Eine Kolonne von sechs bis acht Arbeitskräften, die vorrangig aus dem angrenzenden Ausland kommen, setzt laut Pressemitteilung pro Tag durchschnittlich 2500 bis 3500 kleine Bäume in den genannten drei Forstrevieren.
Vor allem Buchen, Roterlen, Weißtannen und Eichen sind es, die von den Revierleitern für die Flächen im Hohen Westerwald bestellt wurden. Die Pflanzen werden stets gemischt gepflanzt, selbstverständlich unter Berücksichtigung des Naturschutzes und der jeweiligen Standortbedingungen. Somit besteht die Hoffnung, dass die momentanen freien Ausblicke schon in einigen Jahren wieder mit nachhaltigem Mischwald bewachsen sein werden.