Eindringliche Einzelschicksale
Die Schlüsselfigur der Verhaftungswelle, der Kurier Louis Schneider, durchlief die berüchtigten Emslandlager mit mörderischer Zwangsarbeit im Moor, die Gefängnisse Hamm und Frankfurt/Main, die KL Buchenwald, Lublin (Majdanek), Auschwitz und Mauthausen, litt im Steinbruch oder schuftete in Schlosserei und Rüstungsbetrieb.
Bei seiner Ankunft in Mauthausen, das nach der Einteilung des Reichssicherheitshauptamtes von 1940 als Endstation für „kaum noch erziehbare“ Gefangene galt, soll Pfeifer völlig erschöpft zusammengebrochen sein und verstarb am 20. Februar 1945. Auch Karl Steup, Heinrich Klimaschewski und Heinrich Schütz blieben nicht in Buchenwald, sondern wurden ebenso in die KL Wewelsburg bzw. Sachsenhausen und Ravensbrück verschleppt.
Selma Klimaschewskis Leidensgeschichte, beginnend in den KL Lichtenburg und Moringen, ist gut zu rekonstruieren, zumal ein Erinnerungsbericht von ihr im United States Holocaust Memorial Museum in Washington D.C. verwahrt wird. Als die SS-Oberaufseherin Langefeld im KL Ravensbrück den Auftrag erhielt, ein Frauen-KZ in Auschwitz einzurichten, erwirkte sie beim Reichsführer SS Heinrich Himmler die Mitnahme von Klimaschewski.
In Auschwitz handelte sie sich einen Gehörschaden und einen schweren Herzfehler ein. Die „Todesmärsche“ 1945 führten sie vor der Befreiung in die KL Groß-Rosen, Mauthausen und Bergen-Belsen.