Verein bangt um Kultur im Westerwald: Kleinkunstbühne hofft auf erfüllten Dezember
Mit der Stadt Montabaur kam die Kleinkunstbühne jüngst zum Ergebnis, dass Kulturveranstaltungen auch in Corona-Zeiten möglich sind: mit hohen Hygienestandards, guter Lüftung und stark reduzierten Plätzen. Klar sei, so ist in der Mitteilung zu lesen, dass die Pandemie gefährlich und Kontakt einschränkende Maßnahmen befristet notwendig seien.
Aber bei einem erneuten kulturellen Stillstand für acht Monate ginge vieles in der Region dauerhaft kaputt. Dann gehe es in vielen Bereichen danach um mühevolle Aufbauarbeit und das Entwickeln neuer Formate und Projekte. Bedauerlich sei, dass sich im Westerwald in den vergangenen 25 Jahren ein buntes und vielseitiges Kulturangebot entwickelt habe, auch mit Chancen für die heimische Wirtschaft, das dann stark gefährdet sei.
Diese kulturelle Vielseitigkeit war auch Schwerpunktthema der Jahreshauptversammlung, zu der die Kleinkunstbühne Mons Tabor in die Montabaurer Stadthalle eingeladen hatte. Alle waren sich einig, dass eine Wiederbelebung der Kunst- und Kulturszene nur dauerhaft gelingen könne, wenn Kommunen, die Wirtschaft als Sponsor und Kulturschaffende mit Unterstützung von Bund und Land in eine Richtung ziehen.
Vorsitzender Uli Schmidt sagte: „Ich beklage zwar deutlich die wachsenden Probleme durch die Pandemie im Kulturbereich, halte den Kultur-Lockdown aber in der aktuellen Pandemielage für richtig. Meine Erachtens gibt es dazu keine Alternative: Gastronomie und Sport haben auch gute Argumente, weshalb diese verschont werden sollten.
Aber wenn wir alle – außer Arbeit und Bildung – verschonen, lassen sich Kontakte nicht spürbar begrenzen, und das Virus freut sich. Als Folge gäbe es dann 2021 vermutlich im ersten Halbjahr gar keine Kultur mehr! Dann lieber so, da müssen wir jetzt durch und dürfen hoffentlich schon im Dezember wieder loslegen.“