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Montabaur

Unbürokratisch ein Dach über dem Kopf organisiert: Montabaurer Verwaltung hilft abends einer Gruppe obdachloser Syrer aus der Patsche

Von Thorsten Ferdinand
Symbolfoto
Symbolfoto Foto: dpa

Am Montagabend hatte Montabaurs Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland unangemeldeten Besuch: Vor ihrer Haustür standen plötzlich Polizeibeamte mit einem Problem. Am Kreishaus war eine größere Gruppe obdachloser Syrer angekommen, darunter mehrere Frauen und kleine Kinder. Gerechnet hatte man im Westerwald nicht mit den insgesamt 16 Personen. Die Kreisverwaltung war bereits geschlossen, und zu vorgerückter Stunde war auch nicht mehr zu klären, wo die Gruppe eigentlich erwartet wurde. Für die Polizei stellte sich deshalb vor allem die Frage: Wo bleiben die Personen über Nacht?

Lesezeit: 1 Minute
Zwar sind die Verbandsgemeinden prinzipiell für die Unterbringung von Flüchtlingen und Obdachlosen zuständig. Doch für eine derart große Gruppe steht im Westerwald aus dem Stand nirgendwo ein Schlafplatz oder eine Wohnung zur Verfügung. Sofern sich am Abend niemand mehr zuständig gefühlt hätte, wäre den Asylbewerbern nichts anderes übrig geblieben, als ...
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Zahl neuer Flüchtlinge ist deutlich zurückgegangen

Im ländlichen Raum setzt man schon seit Jahren auf die dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern, weil dies auch die Integrationschancen verbessert. Größere Erstaufnahmeeinrichtungen gibt es in der Verbandsgemeinde Montabaur nicht mehr, seit im Jahr 2016 die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in Ruppach-Goldhausen geschlossen wurde. Da mittlerweile deutlich weniger Flüchtlinge in Deutschland ankommen als vor drei oder vier Jahren, werden große Einrichtungen wie zum Beispiel das Lager am Stegskopf nicht mehr benötigt.

Im vergangenen Herbst hatte Landrat Achim Schwickert mitgeteilt, dass sich aktuell 532 Flüchtlinge im Kreis aufhalten, deren Asylanträge noch geprüft werden. Hinzu kamen zu diesem Zeitpunkt 162 ausreisepflichtige Personen, deren Aufenthalt vorübergehend geduldet wurde.
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