Hartenfels

Trauer um Fertighauspionier aus dem Westerwald: Franz Huf ist gestorben

Franz Huf ist mit 96 Jahren gestorben.
Franz Huf ist mit 96 Jahren gestorben. Foto: HUF HAUS

Franz Huf, Seniorchef des Familienunternehmens Huf Haus und visionärer Wegbereiter der Fertigbaubranche, ist am Donnerstag mit 96 Jahren im Hospiz St. Thomas in Dernbach gestorben. Die Familien Huf und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Traditionsunternehmens trauern um einen geliebten Menschen, erfolgreichen Unternehmer und respektierten Seniorchef.

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Mit dem Tod von Franz Huf verliere auch die Fertigbaubranche eine geschätzte Persönlichkeit, teilt das Unternehmen in einer Presseinformation mit. „Unser Opa ist friedlich im Kreise seiner engsten Angehörigen verstorben. Der Abschied macht unsere Familie und unsere gesamte Belegschaft unendlich traurig. Es tröstet der Gedanke, dass er ein beeindruckendes Lebenswerk hinterlassen hat. Für uns und nachfolgende Generationen, aber auch für die gesamte Branche. Er hat den Fertigbau in Deutschland mit auf den Weg gebracht und mit seinem Sinn für Qualität und ästhetischer Architektur geprägt“, so Christian und Benedikt Huf, geschäftsführende Gesellschafter des Familienunternehmens.

Mit seinem Gespür für Innovationen und einem klaren Blick für zeitlose Architektur platzierte Franz Huf das Unternehmen 1960 mit den sogenannten „Kaufhof-Häusern“ erfolgreich auf dem deutschen Fertigbaumarkt und legte vor mehr als fünf Jahrzehnten den Grundstein für das Erfolgskonzept der modernen Fachwerkhäuser von Huf Haus. Unter seiner Regie entstand 1972 das legendäre „Fachwerkhaus 2000“, das er in Zusammenarbeit mit Architekt Manfred Adams entwarf. Noch heute dient die offene Architektursprache als Richtschnur für neue Hausentwürfe, heißt es in der Pressemitteilung. Das Westerwälder Unternehmen, mittlerweile in vierter Generation geführt, baut heute schlüsselfertige Architektenhäuser in ganz Europa.

1971 wurde der Haushersteller Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau und verpflichtete sich zur Einhaltung hoher Branchenstandards und Qualitätskriterien, die bereits damals über die Anforderung des Gesetzgebers hinausgingen. Mit großem Engagement trug Franz Huf auf Verbandsebene und in verschiedenen Gremien dazu bei, Normen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Ökologie im Fertigbau zu verankern. Beispielsweise als Gründungsmitglied des Arbeitskreises Baubiologie beim Bundesverband Montagebau und Fertighäuser im Hamburg Anfang der 1980er-Jahre.

Einer der Höhepunkte seines unternehmerischen Schaffens und seines gesellschaftlichen Engagements stellt die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1977 dar. Der Ehrenbürger von Hartenfels ist darüber hinaus mit der Wirtschaftsmedaille von Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Stets an seiner Seite: Frau Marianne. Das Ehepaar durchlebte gemeinsam viele bewegte Jahre während Familie und Unternehmen stetig wuchsen. Gemeinsam zählt das Paar neun Kinder, 24 Enkel und 28 Urenkel.