Hachenburg

Totholz hilft Biodiversität und Wasserhaushalt: Westerwald-Brauerei unterstützt Umweltprojekt in Heimborn

Vor Kurzem wurde das Öko-Sponsoring-Projekt in Heimborn der Öffentlichkeit vorgestellt.
Vor Kurzem wurde das Öko-Sponsoring-Projekt in Heimborn der Öffentlichkeit vorgestellt. Foto: Röder-Moldenhauer

Die Westerwald-Brauerei ist eigenen Angaben zufolge seit dem Jahr 2021 durch Kompensation nach Scope 1, 2 und 3 klimaneutral. „Das bedeutet, dass wir jegliche Kohlendioxid-Emissionen bilanzieren, die beim Brauen des Biers, beim Abfüllen, aber auch in den Vorstufen bei den Zulieferern, bei der Auslieferung des Biers zum Kunden, bei der Rückholung des Leerguts und sogar bei allen Transportwegen der Mitarbeiter zum Arbeitsplatz führen“, so die Brauerei in einer Pressemitteilung.

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Ziel sei es, diese Emissionen bis 2030 auf Null zu reduzieren. Dazu habe man sehr viele Investitionen getätigt, um den Energieverbrauch zu senken und unter anderem den Fuhrpark auf Elektromobilität umgestellt. Die aktuell unvermeidlichen Kohlendioxid-Emissionen werden laut Presseinfo durch hochwertige Klimaschutzprojekte nach dem sogenannten Gold-Standard kompensiert.

Damit der Westerwald nicht zu kurz kommt, habe die Brauerei versprochen, die gleiche Summe, die sie für die Zertifikate ausgibt, auch im Westerwald in Klimaschutzprojekte zu stecken. Dies sei nun zum Beispiel in Heimborn geschehen, wo Monika Runkel als Leiterin des Forstwirtschaftlichen Bildungszentrums Hachenburg, Katja Krüger als Ortsbürgermeisterin von Heimborn und Jens Geimer als geschäftsführender Gesellschafter der Brauerei den Bürgern ein Öko-Sponsoring-Projekt vorstellten.

Zum Hintergrund des Öko-Sponsorings in fünfstelliger Euro-Höhe heißt es in der Pressemitteilung: „Der Westerwald gehört seit den Trockenjahren ab 2018 und dem daraus resultierenden Borkenkäferbefall zu den am stärksten geschädigten Gebieten der Bundesrepublik. Der Wegfall der Einnahmen aus dem Holzverkauf hat auch die einzelnen Gemeinden schwer getroffen. Insgesamt musste die Bundesrepublik bisher einen Verlust von insgesamt 280.000 Hektar verkraften.

Da die momentane Situation nicht hinnehmbar ist, wurden folgende Maßnahmen zur Eindämmung der Schäden getroffen: Dort, wo nicht sinnvoll und vertretbar aufgearbeitet werden kann, überlässt man den Wald in einer Prozessschutzphase von 15 bis 20 Jahren sich selbst. Alles Totholz bleibt im Wald und leistet dort über 50 bis 70 Jahre hinweg wertvolle Dienste für die Biodiversität und den Wasserhaushalt des Walds. Denn: Moderholz wirkt wie ein kühlender Schwamm. Nach der Prozessschutzphase sind die Stämme dann gefallen oder abgebrochen, und die Pflege des Gemeindewalds zu einem Laubmischwald kann wieder aufgenommen werden.“

„Der Westerwald gehört seit den Trockenjahren ab 2018 und dem daraus resultierenden Borkenkäferbefall zu den am stärksten geschädigten Gebieten der Bundesrepublik.“

So heißt es in der Pressemitteilung rund um das Projekt Totholzerhaltung.

Monika Runkel habe diese Zusammenhänge ganz einfach erklärt: „Holz ist einer der wichtigsten Rohstoffe, die wir haben. Es beherbergt alleine in den Buchenwäldern unzählige Tierarten, die wir zum größten Teil nicht einmal kennen. So wie wir benötigen auch sie Holz zum Leben und Überleben. Sollten wir alles an Holz wegnehmen, würden wir all diese Tierarten verlieren.“

Marco Dörner, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Hachenburg, machte auf die allgegenwärtige Wasserknappheit aufmerksam und rief die Bürger im Umgang mit Wasser zum Umdenken auf: „Wir müssen uns bewusst machen, dass Wasser nicht unbegrenzt verfügbar ist.“

Wie sie mitteilt, finanziert die Westerwald-Brauerei für das Projekt der Totholzerhaltung eine Fläche von zwei Hektar Gemeindewald. „Es bricht einem das Herz, wenn man sieht, was mit unserem heimischen Wald passiert“, wird Ortsbürgermeisterin Katja Krüger in der Pressemitteilung zitiert. „Wir sind froh, einen zuverlässigen Partner wie die Westerwald-Brauerei an der Hand zu haben, die uns unterstützt. Ebenso sind wir als Gemeinderat sehr erleichtert über den Support des Forstamts Hachenburg. Wir freuen uns bereits jetzt darauf, dieses Waldstück für unsere Kinder und deren Kinder aufarbeiten zu können.“ red