Es gibt hier kein „Richtig“ oder „Falsch“ mehr.
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte? Die Wende in der Debatte um den Standort des DRK-Krankenhausneubaus auf diesen Nenner zu bringen, wäre zu kurz gesprungen. Denn mittlerweile hat die Diskussion darüber, wo denn nun der geeignete Platz ist, um die beiden Häuser in Altenkirchen und Hachenburg zu verschmelzen, eine derartige Dynamik entwickelt, dass es in dieser Frage kein „Richtig“ oder „Falsch“ mehr gibt.
Die Angelegenheit ist längst zu einem Politikum geworden. Als das vom DRK in Auftrag gegebene Gutachten den Standort am Westrand von Hachenburg als Favoriten auswies, wuchs im AK-Land der Widerstand. „In Altenkirchen wird das Krankenhaus dicht gemacht, und Hachenburg bekommt ein neues gebaut“, formulierte es hinter vorgehaltener Hand ein Lokalpolitiker. Im Westerwaldkreis blieb man dagegen überraschend ruhig. Man brach erst das Schweigen, als Ministerin Bätzing-Lichtenthäler vor dem Hintergrund des wachsenden Protestes aus „ihrem“ Landkreis die Akzeptanzfrage ins Zentrum der Diskussion rückte. Jetzt hat die Neubewertung, die sie hat vornehmen lassen, den Standort Hattert ganz nach oben gespült – eine Lösung, mit der offenbar niemand so richtig glücklich ist, wie die ersten Reaktionen zeigen. Gesprächsbedarf bleibt also, wenn man sich am 9. Dezember zusammensetzt. Doch hoffentlich drängt man bei allen unterschiedlichen Standortpräferenzen ein Thema nicht zu sehr an den Rand: die Hoffnung vieler Menschen in unserer Region auf eine profunde medizinische Versorgung.
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