Westerwald

Spannende Wanderungen im Wällerland: Mit Westerwald-Verein die gesamte Region erkunden

Die Wandertage 2022 des Westerwald-Vereins werden auch ungewöhnliche Ein- und Ausblicke gewähren, wie diese auf die Rückseite der weithin bekannten Burg Merenberg mit ihrem charakteristischen Rundturm.
Die Wandertage 2022 des Westerwald-Vereins werden auch ungewöhnliche Ein- und Ausblicke gewähren, wie diese auf die Rückseite der weithin bekannten Burg Merenberg mit ihrem charakteristischen Rundturm. Foto: Rainer Lemmer

„Natur Pur hieß“ hieß die Devise bei den Wandertagen mit dem Hauptverein des Westerwald-Vereins (WWV) im vergangenen Jahr. 205 Teilnehmer erlebten bei insgesamt sieben Wanderungen durch den schönen Westerwald nicht nur abwechslungsreiche Strecken, sondern erfuhren von WWV Fachbereichsleiter Wandern & Freizeit Rainer Lemmer und seinen Mitstreitern jede Menge Interessantes über die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand.

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Auch in diesem Jahr wird vom Hauptverein das Angebot mehrerer Tageswanderungen statt einer Wanderwoche fortgesetzt. Lemmer bereitet unter dem Motto „Geschichte & Natur erleben – Wandern mit dem Westerwald-Verein“ wieder interessante Routen vor, die insbesondere auch an die Grenzen des Westerwaldes an Sieg, Rhein und Lahn führen. Sie starten am Samstag, 11. und Sonntag, 12. Juni sowie am Samstag, 27. und Sonntag, 28. August.

Und auch für Familien mit Kindern und Jugendlichen geht es am Sonntag, 10. Juli gemeinsam auf Zeitreise. Auf den Spuren von Höhlenbären und Steinzeitmenschen erkunden die Kinder und die Erwachsenen im hessischen Breitscheid mutig im Licht von Taschenlampen die Höhlen. Dabei wird nicht nur das Rätsel des verschwindenden Baches gelöst.

Doch zurück zu einer kleinen Bilanz 2021: „Lange Zeit war nicht klar, ob und unter welchen Voraussetzungen das geführte Wandern in Gruppen möglich sein würde“, macht Fachbereichsleiter Rainer Lemmer deutlich. „Letztendlich verbesserte sich das Infektionsgeschehen, sodass die ersten Wandertermine Anfang Juni, wenn auch unter der Prämisse von maximal 20 Wanderern und Einhaltung der AHA-Verhaltensregeln, stattfinden konnten.“

Anfang Juni trafen sich die ersten Wanderer, um unter der Führung von Lemmer und Eberhard Ullrich, Fachbereichsleiter Wege, bei „Der Schatz im Silbersee“ das Geheimnis dieses Schatzes zu lüften. Die geführte Naturerlebnis-Wanderung führte vom Naturdenkmal Hüllbuche in Daaden zum Hohenseelbachskopf und dem „Silbersee“ im Naturschutzgebiet Mahlscheid.

Etwas ganz Besonderes hatte sich Lemmer für die zweite Wanderung am Tag darauf ausgedacht. Schon am Titel der Wanderung „Licht am Ende des Tunnels – Wandern über & unter Tage“ und dem Hinweis „Bitte Taschenlampe nicht vergessen“ konnte man erahnen, dass in Langenaubach eine besondere Wanderstrecke erwandert werden sollte.

Anfangs noch auf breiten Wegen führte Lemmer dann die Gruppe auf wirklich schmalen und kaum zu erkennenden Pfaden durch Brennnesseln, über umgestürzte Bäume und ein wenig querfeldein zum Höhepunkt der Wanderung, dem östlichen Tunneleingang des ehemaligen Reichsbahntunnels bei Breitscheid.

Weitere Lockerungen in den Corona-Verordnungen erlaubten am zweiten Wanderwochenende wieder eine höhere Anzahl Teilnehmer. Trotzdem entschloss sich Lemmer, die Anzahl der Wanderer zu begrenzen und die Wanderungen als 3G-Wanderungen durchzuführen. 26 Kinder und 28 Erwachsene wanderten im Juli im Stöffel-Park „Auf den Spuren der Steffi Stöffelmaus“ (die WZ berichtete). Eine zweite Veranstaltung dieser Art folgte im Oktober.

Ende August ging es mit dem WWV durch das Wällerland. Die Rundwanderung „Der goldene Reiter und die Watzenhahner Riesen“ führte über 16 Kilometer vom Startpunkt in Weltersburg rund um den Watzenhahn. Viel Wissenswertes zur Geschichte der Burgruine auf dem Küppel bei Weltersburg und den geologischen Besonderheiten des neu konzipierten Geopfades „Watzenhahner Riesen“ sowie auch zum Fernsehkoch Clemens Wilmenrod begeisterten die Wanderfreunde.

Die zweite Wanderung an diesem Wochenende führte „Hoch hinaus auf dem Butterpfad“ und damit über 18 Kilometer rund um die mit 400 Meter höchstgelegene Gemeinde des Kreises Neuwied, Kurtscheid. Die supermotivierte Wandertruppe konnte weder Wind, Wasser oder verschlammte Wege und riesige Pfützen schrecken. Neben dem keltischen Hügelgräberfeld sowie der Rekonstruktion eines Grabhügels und der Geschichte über die Grabungen an der Alten Burg bei Bonefeld waren die Bergbautätigkeiten im Fockenbachtal und auf der Grube Georg in Willroth weitere Höhepunkte der Wanderung.

An der Grube Louisenglück am Alexanderstollen sowie am Standort der ehemaligen Kupferverhüttungen im Tal erläuterte der mitwandernde und an Bergbaugeschichte interessierte André Hauptmann die Zusammenhänge im Bergbau. Als Anschauungsmaterial für die hier geförderten Metalle hatte er einen aufgeschlagenen Erzbrocken dabei. Von außen eher unscheinbar und schwer an Gewicht, konnte die Wandergruppe im Inneren des Steins Eisenerz, Mangan, Kupfer und Pyrit deutlich erkennen.

Fazit eines Wanderers zur Wanderung auf dem Butterpfad: „Superinformative Wanderung in toller Gegend. Die Strecke muss unbedingt noch einmal bei besserem Wetter gewandert werden. Kurz gesagt, war es eine feuchtfröhliche Wanderung mit einem ganz schön knackigen Anstieg auf den letzten Metern.“ Sozusagen als Zugabe zum Ende der Wandersaison erwanderten eine große Gruppe Wanderer den Wanderweg „Kackenberger Stein, Große Nister und zurück“ des neuen Wanderwegkonzeptes „Gemaahnsweschelscher“ in Stockum-Püschen.

Zu den Wandertagen 2022 des Hauptvereins des Westerwald-Vereins in diesem Jahr gibt es jetzt schon bzw. in Kürze Informationen unter: www.westerwald-verein.de oder www.typisch-westerwald.de