Soll Trauernde beim Abschied begleiten: Künstlerin aus Stockum-Püschen schnitzt Engel für Hospiz in Hadamar
„Uns folgen in den sozialen Medien viele Menschen aus der Region, da wir dort über unsere tägliche Arbeit berichten. Der Beitrag wurde oft geteilt, im Freundes- und Bekanntenkreis weitergetragen und erreichte schließlich Jutta Faßhauer-Jung“, erinnert sich Christiane Stahl. Die Künstlerin aus Stockum-Püschen meldete sich beim Team vom Hospiz Anavena und bot ihre Unterstützung an.
Engel aus altem Kirschbaum geschnitzt
Nach einem ersten Treffen in Hadamar stand fest: Sie ist die Richtige für den Engel. Aus einem 100 Jahre alten Kirschbaum mit einem Gewicht von ungefähr 150 Kilogramm schaffte sie in drei Monaten Arbeit einen Engel. Die 54-Jährige hatte sich sehr über diesen Auftrag, gefreut.
Das Material für den lebensgroßen Engel aus Holz lag schon hinter ihrem Haus im Garten bereit: Es war ein Kirschbaum von einem Nachbargrundstück, der unlängst gefällt werden musste. Nach der Fertigstellung ist er nunmehr feierlich in das Hospiz Anavena in Hadamar eingezogen. „Der Engel hat mir sehr viel Freude bereitet, und es war ein großartiges Projekt. Ich bin froh und dankbar, dass der Engel nun gut im Hospiz gelandet ist“, erklärt Jutta Faßhauer-Jung bei der Übergabe.
Spenden finanzieren die Holzfigur
Neben der Künstlerin erreichte der Aufruf über die sozialen Medien auch drei weitere Menschen: Lisa und Yannick Schwatlo von Bestattungen Vogel aus Hadamar sowie Martin Acht, Inhaber des Limburger Modegeschäfts „Vohl & Meyer“. Die Drei waren sofort bereit, die Kosten für den Engel zu tragen und spendeten den Betrag. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, den Einzug dieses Engels im Anavena mit zu ermöglichen“, betont Lisa Schwatlo.
„Es ist uns eine Herzensangelegenheit, den Einzug dieses Engels im Anavena mit zu ermöglichen.“
Lisa Schwatlo
Der Engel wird in dem Hospiz in das Abschiedsritual für verstorbene Bewohnerinnen und Bewohner eingebunden werden. Er hält eine sandgefüllte Steinschale, in der für jede verstorbene Person ein Kerzenlicht entzündet wird. „Neben unseren Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen ist nun ein weiterer Engel in unserem Hospiz. Darüber freue ich mich und ich bin allen Beteiligten sehr dankbar, die das ermöglicht haben. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sehr die Region zusammenrückt und die Menschen unserem Hospiz verbunden sind“, so Christiane Stahl abschließend.