Zu den guten Vorsätzen gehört auch der Wunsch, im neuen Jahr gesünder zu leben – und beispielsweise das Rauchen aufzugeben. Diplom-Sozialpädagoge Reiner Kuhmann (Suchtprävention, Diakonisches Werk im Westerwaldkreis) stellt jedoch fest: „Bei mir hat es am Jahresanfang keine vermehrten Anfragen zum Thema Raucherentwöhnung gegeben.“
Er vermutet, dass das damit zu tun haben könnte, dass viele der „leichten Raucher“ schon längst aufgehört haben und jetzt oft sehr schwierige Fälle vorliegen würden. Kuhmann meint, dass der Zeitpunkt am Anfang des Jahres auch nicht zwangsläufig der beste dafür sei, insbesondere wenn keine gute Vorbereitung stattgefunden habe. Denn „die guten Vorsätze sind immer so gut, wie sie eingebunden sind in die nötigen Begleitstrategien“. Dazu gehöre es, auch sein Umfeld als Unterstützung einzubinden, ihm also den Entschluss mitzuteilen. Sonst sei das Hintertürchen, still und leise seine Vorsätze wieder fallen lassen zu können, nicht ungefährlich – zumal der „innere Schweinehund“ immer einen guten Grund kenne, etwas nicht zu tun.
Gute Vorsätze, so Kuhmann weiter, seien realistisch, „wenn sie realistisch sind“. Deshalb sei auch ein genauerer Zielwert hilfreich, auch wenn es psychologisch angenehmer wäre, das Wünschenswerte zu benennen. Auch die kommende Fastenzeit sei für viele eine Gelegenheit, die Verhaltensroutinen zu überprüfen. Hier scheine der Verzicht im Mittelpunkt zu stehen, aber das bedeute zugleich, an anderer Stelle Autonomie und Lebensqualität zu gewinnen.
Weitere Infos zum Thema Sucht und Drogenberatung sowie Ansprechpartner finden sich im Internet auf www.diakonie-westerwald.de. bau