Wirges

Sitzungskarneval im Bürgerhaus: Wirgeser Narren feiern bis tief in die Nacht

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Die Funtastics ernteten für ihren Wikingertanz die zweite Rakete bei der Trockensitzung in Wirges. Foto: Uwe Freihoff

Die Wirgeser Karnevalsgesellschaft (KG) 1954 entfachte vergangenen Samstag eine bunte Narrenrevue im gut gefüllten Bürgerhaus. Von bezaubernden Garden, mitreißenden Tanzgruppen bis hin zu humorvollen Büttenreden – der Trockensitzungskarneval bot ein vielfältiges Programm.

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Die Wirgeser Karnevalsgesellschaft (KG) 1954 startete in ihren Sitzungskarneval am Samstag im gut gefüllten Bürgerhaus mit der Trockensitzung. Wie der Verein in seinem Nachbericht schreibt, eröffnete der Sitzungspräsident Dirk Kaltenbach den Abend mit dem Einmarsch der Garden, des Elferrates und der Regentin Prinzessin Lena I. „vom Dernbacher Dreieck“ mit ihrer Pagin Aura, musikalisch begleitet vom Spielmannszug Frei Weg Wirges. Nach der Ankündigung durch Herold Collin Schwickert verlas die Kinderprinzessin ihre Regierungserklärung. Eine Schunkeleinlage bereitete die Narren auf den Abend vor.

Die „Grünen Funken“ der KG legten los. Die kleinsten Tänzerinnen eroberten im Handumdrehen die Herzen des Publikums. Die Sun Dancers aus Helferskirchen faszinierten mit „Mission SD-2024 – Der Countdown läuft“. Die Amazonen der Wirgeser KG begeisterten ebenso wie die Solotänzer des TuS Bannberscheid mit ihren Gardetänzen. „Hitman“ Frank Burkl animierte mit seinem karnevalistischen Hit-Medley die Zuschauer zum Mitsingen und erhielt die erste Rakete.

Mit den „Blauen Funken“ ist der tänzerische Nachwuchs gesichert

Den Puls der Zuschauer beruhigte Uwe Freihoff als Gemeindebursche, indem er von seinem Arbeitsleben in der Wirgeser VG-Verwaltung berichtete und die Wirgeser Prominenz durch den Kakao zog. Die „Blauen Funken“ der Wirgeser KG zeigten mit ihrem Gardetanz, dass der tänzerische Nachwuchs in Wirges für die nächsten Jahre gesichert ist. Den Abschluss der ersten Programmhälfte lieferte die Schloss-Garde Mons Tabor: Fast 80 Tänzer boten ein grandioses Bühnenbild und begeisterten das Publikum mit ihrer fast halbstündigen Show.

Nach der Pause ging's musikalisch weiter. Die Köppel-Stürmer boten einen bunten Mix aus kölschen Liedern und Schlagern, bei dem die Narren textsicher mitsangen. Uwe Freihoff, dieses Mal deutlich seriöser als Sprecher der „Wirgeser Nachrichten“, informierte mit den passenden Bildern auf der Leinwand über Vorgänge und Kuriositäten in und um die Stadt Wirges. So berichtete er zum Beispiel von einem Drogenschnupperkurs der Polizei in der Theodor-Heuss-Realschule und von den alljährlichen Reibereien der Stadt Wirges mit der Ortsgemeinde Siershahn.

Endlich wieder eine Showtanzgruppe

Nach vielen Jahren konnte die KG wieder eine eigene Showtanzgruppe präsentieren: Die Funtastics enterten unter dem Motto „Vikings“ martialisch die Bühne und zeigten gekonnt, was sie tänzerisch leisten können. Die zweite Rakete des Abends und eine Zugabe waren der verdiente Lohn. Dem wollte die vereinseigene Prinzengarde nicht nachstehen. Unter dem Kommando von Major Dietmar Schlotter und Live-Trommler Marco Meurer zeigte die Truppe ihr ganzes Repertoire samt Soloeinlage des Tanzpaares, einer Stechschrittparade des Majors und einem zackigen Gardetanz.

Der Ausmarsch der Prinzengarde – inzwischen fast ein Klassiker – erfolgte mit dem „Westerwaldmarsch“ als Rockversion und riss das Publikum von den Stühlen. In die 1930er-Jahre entführten die Las Hormigas aus Horressen. Sie präsentierten die Geschichte „Bonnie and Clyde“. Die Kondition der Zuschauer wurde schließlich von der Gruppe Jumping Fitness erneut auf die Probe gestellt. Begleitet von fetziger Musik zeigten die Mädels, wie man Tanz und Sport auf einem Trampolin gekonnt verbindet.

Erinnerungen an die schrillen 1980er-Jahre

Traditionell rundet das Männerballett der Wirgeser KG das Programm ab. Mit ihren Outfits aus bunter Ballonseide und zahllosen Hits der Band A-ha, von Whitney Houston und Co. frischten sie die Erinnerung der Narren an die schrillen 1980er-Jahre auf. Wie schon 2023 war es „Hitman“ Frank Burkl vorbehalten, mit seinem vor vielen Jahren eigens kreierten Klassiker „Dornberger Nächte“ und den unnachahmlichen Textpassagen („Vom Dombersch will ich Euch verklickern tun ...“) das Finale einzuläuten. Musikalisch begleitet von den Köppel-Stürmern zogen dabei alle Aktiven von der Bühne mit einer großen Polonaise durch den Saal und nahmen die Gäste mit ins Foyer, wo erstmals DJ Marco auflegte und die After-Show-Party bis in die Morgenstunden andauerte. red