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Dernbach

Senior entwirft Dernbacher Garten der Schmetterlingskinder: „Ich wollte, dass Leben hier stattfindet“

Von Maja Wagener
Seitenbild Schmetterlingsgarten
Im eigens von Karl Heinz Ferrai entworfenen und von einem bayerischen Unternehmen gestalteten Infokasten gibt es einen Briefschlitz für Fürbitten. Schwester Erna Sauerborn vom Kloster in Dernbach entnimmt die Fürbitten, die einmal im Monat in der Messe verlesen werden. Foto: Wagener Maja/Maja Wagener

„Das hier ist der Briefkasten für die Fürbitten“, erklärt Karl Heinz Ferrai, während Schwester Erna Sauerborn die untere Tür aus Metall öffnet. Hinter dem 82-Jährigen ist der Dernbacher Garten für Schmetterlingskinder zu sehen. Liebevoll hat er das Gelände auf dem Dernbacher Friedhof gestaltet. Hier finden Sternenkinder seit einem Jahr die letzte Ruhe und deren Eltern einen Ort zum Trauern.

Lesezeit: 3 Minuten
Karl Heinz Ferrai zeigt den Infokasten, der nach seinen Entwürfen gefertigt wurde. Darin ist der Briefkasten, den Schwester Erna Sauerborn regelmäßig leert. „Die Fürbitten werden in der Messe verlesen“, erklärt Ferrai, und die 86-jährige Nonne vom Kloster Dernbach ergänzt: „In der Messe für die Gemeinde, einmal im Monat.“ Die Angehörigen ...
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Dernbacher Schmetterlingsgarten ist ein Gemeinschaftsprojekt: Viele helfen hier zusammen

Der Dernbacher Garten der Schmetterlingskinder, der am 3. Juni ein Jahr alt wird, ist die einzige Begräbnisstätte für die sogenannten Sternenkinder im Westerwaldkreis. Weitere gibt es in Limburg, Neuwied und Koblenz. Zweimal im Jahr – am dritten Dienstag im April und im Oktober – werden in dem schön angelegten Garten früh verstorbene Babys zur Ruhe gebettet.

44 Kinder allein aus dem Krankenhaus in Dernbach seien es im April 2023 gewesen, berichtet Karl Heinz Ferrai. „Die Kinder werden beerdigt, auch wenn nicht alle Eltern kommen“, ergänzt Ursula Rieke, Stiftungsvorstand der Katharina-Kasper-Stiftung. Von Keramiker Martin Görg individuell gestaltete, runde Platten kennzeichnen die Gräber. Im Garten der Schmetterlingskinder können Eltern und Angehörige hier bestatteter, aber auch vor vielen Jahren verstorbener Kinder zur Ruhe kommen und trauern.

Der Erfolg des Dernbacher Gartens liege in der ehrenamtlichen Zusammenarbeit vieler Hände, wie Karl Heinz Ferrai immer wieder deutlich macht. Seien es die Gemeinde Dernbach, Marco Zuber von der Haustechnik im Kloster Dernbach oder Jens Richter vom Bauhof Dernbach, die Bestattungsinstitute Speier aus Höhr-Grenzhausen und Peter Bode aus Dernbach und Pfarrer Winfried Karbach aus Wirges – alle helfen zusammen. Finanziert wird die Grabstätte über Spenden.

Für die Pflege und finanzielle Abwicklung koordiniert die Katharina-Kasper-Stiftung ein zweckgebundenes Spendenkonto: IBAN DE78 3702 0500 0001 0343 00 bei der Bank für Sozialwirtschaft in Köln, Kennwort: Dernbacher Garten der Schmetterlinge.

Westerwälder Zeitung
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