Dreifelden

Sanierung rund um die Seenplatte: Am Dreifelder Weiher stehen wasserbauliche Maßnahmen an

Die Westerwälder Seenplatte ist einerseits Lebensraum bedrohter Tier- und Pflanzenarten sowie andererseits ein beliebtes Naherholungs- und Tourismusgebiet. Beides soll im Einklang gehalten bleiben.  Foto: Archiv Röder-Moldenhauer
Die Westerwälder Seenplatte ist einerseits Lebensraum bedrohter Tier- und Pflanzenarten sowie andererseits ein beliebtes Naherholungs- und Tourismusgebiet. Beides soll im Einklang gehalten bleiben. Foto: Archiv Röder-Moldenhauer

Rund um die Westerwälder Seenplatte stehen demnächst Maßnahmen an wasserbaulichen Anlagen sowie zur Lenkung von Besuchern insbesondere am Dreifelder Weiher an. Das geht aus einer Pressemitteilung anlässlich eines Am-Ort-Termins des Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Uwe Hülser, hervor.

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Begleitet bei seinem Besuch wurde er von Cosima Lindemann (Vorsitzende des Nabu-Landesverbandes Rheinland-Pfalz), Inés Noll (Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe) sowie von Gabriele Greis (Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Hachenburg).

Der Naturraum Westerwälder Seenplatte besteht aus einer jahrhundertealten Teichlandschaft mehrerer miteinander verbundener Weiher. Die weiten Flachuferbereiche bieten Heimat für zum Teil bundesweit gefährdete Tier- und Pflanzenarten. „Die Westerwälder Seenplatte ist ein gutes Beispiel dafür, wie die SGD Nord die Bereiche Wasser und Naturschutz zusammenführt und so für den Erhalt und die Verbesserung der ökologischen Situation sorgt“, erklärt Uwe Hülser.

Gleichzeitig sei es Ziel, den hohen Freizeitwert, den der Naturraum biete, mit einem nachhaltig gelebten Tourismus in Einklang zu bringen. Dies gelinge hier durch das besondere Engagement und eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten – „wofür ich mich bedanke“, fügte der SGD-Nord-Präsident hinzu.

Schwerpunkt der Gespräche vor Ort waren die anstehenden Maßnahmen, die vom Land Rheinland-Pfalz finanziell gefördert werden. Bei den wasserbaulichen Maßnahmen handelt es sich laut Pressemitteilung im Wesentlichen um die Sanierung der Dammbauwerke, die Überrechnung der Hochwassersicherheit und daraus folgend die Sanierung und Anpassung der Hochwasserentlastungsanlagen.

7 Weiher, die von Menschenhand angelegt wurden, bilden zusammen die Westerwälder Seenplatte. Die Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe hat die Seenflächen 2019 in ihr Eigentum übernommen.

Geplant sind zudem die Instandsetzung der Mönchbauwerke und die hydraulische Verbesserung der Hälterteiche sowie der dazugehörigen Absetzanlagen. Eine zusätzliche Herausforderung stellen Nutriaschäden am Damm des Dreifelder Weihers dar.

Diese gefährden laut SGD Nord dessen Standsicherheit nicht akut, müssen aber zügig beseitigt werden. Die Arbeiten werden vorgezogen und ebenfalls durch das Land gefördert. Zum Schutz der Brutvögel hat die Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe im Bereich der Besucherlenkung bereits einen Wanderweg am Ostufer des Dreifelder Weihers verlegt sowie die Badestelle Dreifelden zurückgebaut.

Schutz von Fauna und Flora auf Dauer

Zudem wurden Biotoppflegemaßnahmen wie die Entbuschung von Beweidungsflächen am Süd- und Südostufer des Dreifelder Weihers sowie das Freischneiden von zwei Sichtachsen am Ostufer zur Ermöglichung eines besseren Landschaftserlebens umgesetzt und durch die SGD Nord finanziert.

„Die künftige Entwicklung und der Erhalt der Westerwälder Seenplatte als Naturparadies ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, der wir uns gemeinsam mit der Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe sehr gerne stellen. Dabei wollen wir in den nächsten Jahren, neben den wichtigen wasserbaulichen Sanierungen und naturschutzfachlichen Aufgaben, auch ein Konzept entwickeln, wie ein so sensibles Gebiet für die Natur geschützt und gleichzeitig für die Menschen erlebbar bleibt“, erklärt die Nabu-Landesvorsitzende Lindemann.

Die Erste Beigeordnete der VG Hachenburg, Gabriele Greis, ergänzt: „Wir sind sehr froh, dass nach fast einem Jahrzehnt kontinuierlicher Arbeit auf vielen Ebenen und mit großer Unterstützung des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums, der SGD Nord, den Anrainergemeinden und unseren ehrenamtlich tätigen Organisationen wie beispielsweise den Bachpaten erreicht werden konnte, dass die Westerwälder Seenplatte durch den Verkauf an die Nabu-Bundesstiftung nun für Mensch und Tier einen Status erreicht hat, der sowohl sanften Tourismus als auch den Schutz von Fauna und Flora auf Dauer sichert.“