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Halbs

Rund 50 Einwohner bei der WZ-Dankeschön-Tour: In Halbs wird Gemeinschaft großgeschrieben

Von Angela Baumeier
Immer am vierten Freitag im Monat kommen die Einwohner von Halbs in ihrem Bürgerhaus zusammen. Jetzt mischte sich die WZ unter die jungen und älteren Einwohner, um von ihnen zu erfahren, wie es sich in der Ortsgemeinde lebt, die zur VG Westerburg gehört.  Fotos: Larissa Schütz
Immer am vierten Freitag im Monat kommen die Einwohner von Halbs in ihrem Bürgerhaus zusammen. Jetzt mischte sich die WZ unter die jungen und älteren Einwohner, um von ihnen zu erfahren, wie es sich in der Ortsgemeinde lebt, die zur VG Westerburg gehört. Fotos: Larissa Schütz Foto: Larissa Schütz

Hätte der Ortsbürgermeister von Halbs, Rudi Keßler, wie im Märchen drei Wünsche für seine Gemeinde frei, dann hätte er gern mehr aktive Feuerwehrkameraden und ein noch besseres Miteinander der Dorfbewohner. „Was soll ich mir sonst noch wünschen?“, ist der 59-Jährige grundzufrieden mit seinem Ort, in dem er seit Juli 1997 das Zepter führt.

Lesezeit: 4 Minuten
Dabei gibt es in dem 366-Seelen-Ort, der nur wenige Kilometer von Westerburg entfernt liegt, weder eine Schule, noch einen Kindergarten, auch kein Lädchen – und seit 1983, als die Gaststätte Loos dichtgemacht hat, auch keine Kneipe mehr. Dennoch: Wer in Halbs lebt oder dorthin gezogen ist, der bleibt und schätzt ...
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Die Freiwillige Feuerwehr ist ein wichtiger Pfeiler der Gemeinde

Die Freiwillige Feuerwehr ist der einzige Verein in Halbs. Die Brandschützer löschen aber nicht nur Brände, sie sorgen auch gemeinsam mit den Mitgliedern des Gemeinderates dafür, dass das Dorfleben in Halbs erhalten bleibt. Im Hinblick auf Nachwuchs sieht es bei der Freiwilligen Feuerwehr in der kleinen Gemeinde allerdings eher schlecht aus. Doch Wehrführer Ingo Treude und sein Team setzen sich dafür ein, ihre Truppe wieder zu vergrößern.

Seit 1934 besteht die Freiwillige Feuerwehr in Halbs. Aktuell zählt sie 14 Aktive im Alter von 18 bis 60 Jahren. Den Traditionsverein plagen Nachwuchssorgen. „Viele möchten ihre Freizeit nicht mehr für Lehrgänge oder sonstige Verpflichtungen opfern“, erklärt Wehrführer Ingo Treude. Eine Jugendfeuerwehr gibt es in Halbs nicht – und wird es auch in Zukunft nicht geben, wie Ingo Treude betont. Allerdings planen die engagierten Brandschützer, gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr des Nachbarortes Hergenroth eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Um für Nachwuchs zu werben, lassen sich die Floriansjünger aus Halbs so Einiges einfallen. Bald sollen rote Eimer und Flyer verteilt werden, auf denen steht: „Bei uns herrscht Personalmangel. Hiermit können Sie das Feuer löschen.“ Eine bewusste Übertreibung: „Man muss die Leute einfach manchmal mit der Nase draufstoßen“, sagt der Halbser Wehrführer und schmunzelt.

Im Dezember wird es erst einmal ein neues Fahrzeug für die Wehr geben. Das alte Tragkraftspritzenfahrzeug hat ausgedient. Gänzlich ausgemustert wird es aber nicht. Ein Mann aus Halbs wird das Tragkraftspritzenfahrzeug kaufen, damit es im Ort bleibt und weiterhin bei Veranstaltungen genutzt werden kann. Allerdings wird es dann wohl ganz andere Brände löschen.

Die Veranstaltungen, die in Halbs stattfinden, werden meist von der Freiwilligen Feuerwehr organisiert. Etabliert hat sich dabei der jährliche Wandertag am Vatertag, der seit gut 20 Jahren stattfindet. Nicht nur die Männer, sondern alle Halbser – ob jung oder alt – sind dann unterwegs. Jedes Jahr wird eine zehn bis zwölf Kilometer lange Route ausgearbeitet, und nach der Wanderung sitzt man noch gemütlich im Feuerwehrgerätehaus beim Dorfgemeinschaftshaus zusammen und lässt den Tag ausklingen. Im August organisiert die Feuerwehr ein zweitägiges Brunnenfest, das die Kirmes in Halbs abgelöst hat, und auch an Sankt Martin und am Nikolaustag sind die Brandschützer im Einsatz. Alle zwei Jahre wird außerdem ein zünftiges Oktoberfest organisiert.

Brände löscht die Wehr immer weniger. Auch Gerhard Schütz, der von 1989 bis 1994 Wehrführer in Halbs war, erinnert sich nur an wenige größere Brände in seiner aktiven Zeit, darunter einer am Flugplatz in Ailertchen. „Unfälle machen rund 90 Prozent unserer Arbeit aus“, erklärt Ingo Treude.

Von unserer Reporterin Larissa Schütz
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