Montabaur

Riss im Reifen, Fehler in allen Teilen: Polizei stoppt Lkw auf der A 3

Riss im Reifen: Der Pneu hätte während der Fahrt jederzeit platzen können – mit unabsehbaren Folgen.
Riss im Reifen: Der Pneu hätte während der Fahrt jederzeit platzen können – mit unabsehbaren Folgen. Foto: Autobahnpolizei

Die Polizei hat am Dienstag auf der Autobahn bei Montabaur einen Lkw aus dem Verkehr gezogen, der bereits vor zwei Wochen bei einer Überprüfung wegen erheblicher Mängel aufgefallen war.

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Der 65-jährige Fahrer des 7,5-Tonnen-Lastwagens war den Kontrolleuren der Schwerverkehrskontrollgruppe der Verkehrsdirektion Koblenz gegen 11.30 Uhr aufgefallen, weil er verbotenerweise den linken von drei Fahrstreifen auf der A 3 benutzte und augenscheinlich zu schnell unterwegs war.

Auf dem Rastplatz Montabaur folgte dann eine Kontrolle, bei der die Beamten nicht nur feststellten, dass der 65-Jährige die zulässige Höchstgeschwindigkeit in mehreren Fällen überschritten hatte und statt der erlaubten 80 km/h teilweise mit bis zu 104 km/h unterwegs war. Vielmehr gab der technische Zustand des mit circa 1,5 Tonnen Stückgut beladenen Lastwagens eines deutschen Transportunternehmens erheblichen Grund zur Sorge.

Neben erkennbaren Undichtigkeiten an Motor, Getriebe und Kraftstoffanlage, Beschädigungen am Fahrzeugaufbau und verschiedenen Beleuchtungsmängeln war ein tiefer Einschnitt an der Flanke eines Reifens der Vorderachse festzustellen, an dem sich der Reifengummi schon merklich nach außen wölbte. Aufgrund der massiven Schädigung bestand die Gefahr, dass der Reifen bei entsprechender Belastung während der Fahrt jederzeit hätte platzen und zu einem Unfall führen können.

Auf die Mängel angesprochen merkte der Fahrer an, dass das Fahrzeug vor ungefähr zwei Wochen schon einmal von der Polizei kontrolliert worden sei. Die Polizei habe wegen der Mängel eine Untersuchung bei einer Prüforganisation angeordnet und man habe einen entsprechenden Prüfbericht erhalten.

Da man es seitens des Unternehmens ganz offenbar bisher nicht für notwendig erachtet hatte, die Fahrzeugmängel unmittelbar zu beseitigen, wurde der Lkw erneut bei einer Prüforganisation vorgestellt. Der Prüfer bewertete den Lkw schließlich als verkehrsunsicher, als er neben den nicht beseitigten Mängeln unter anderem noch feststellen musste, dass sich Schraubverbindungen des Fahrzeugaufbaus nicht nur gelöst hatten, sondern mittlerweile auch teilweise gänzlich fehlten.

In Absprache mit der zuständigen Zulassungsbehörde erfolgte noch an Ort und Stelle die zwangsweise Außerbetriebsetzung des Lasters; sowohl die Fahrzeugkennzeichen als auch die Zulassungsbescheinigung wurden sichergestellt. Der Lastwagen musste abgeschleppt werden. Fahrer und Unternehmen müssen jetzt mit entsprechenden Anzeigen rechnen.