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Westerwaldkreis

Pilze sammeln ist „Waldbaden für Männer“: Geführte Wanderungen sind stets sehr beliebt

Von Katrin Maue-Klaeser
Dr. Klaus Trumm (links) führt seit mehr als 20 Jahren Interessierte durch die heimischen Wälder und lässt sie an Wissen und Anekdoten teilhaben.
Dr. Klaus Trumm (links) führt seit mehr als 20 Jahren Interessierte durch die heimischen Wälder und lässt sie an Wissen und Anekdoten teilhaben. Foto: kat

Gelbmilchender Helmling, Saitenstieliger Knoblauchschwindling, Klebriges Schönhorn: Fantasievolle Namen für Gewächse des Waldes, die jetzt Hochsaison haben – Pilze. Viel Genießbares war nicht unter den Funden, als sich ein rundes Dutzend Interessierter mit Dr. Klaus Trumm im Wald bei Wolfskirchhof nahe Niederelbert auf die Suche machte. Lehrreich und unterhaltsam aber war die Pilzwanderung der Volkshochschule Montabaur allemal. Und ein paar sehr schmackhafte und große Riesenschirmlinge sowie einige Stockschwämmchen füllten dann doch die Körbe.

Lesezeit: 3 Minuten
Rund 1500 Pilzarten gibt es in den heimischen Wäldern, und „nur“ 75 muss jemand kennen, der sich bei der Mykologischen Gesellschaft als Pilzkenner qualifizieren möchte, berichtet Trumm schmunzelnd. Dabei sind die Namen – und oft hat Trumm auch die lateinischen Bezeichnungen parat – höchstens die halbe Miete. Ist der Pilz essbar ...
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Was sagen Gesetzgeber und Jäger zum Pilzesammeln?

„Pilze, Beeren sowie Zweige, Blumen und Kräuter bis zur Menge eines Handstraußes dürfen nur für den persönlichen Bedarf entnommen werden. Ihre Entnahme hat pfleglich zu erfolgen“, heißt es im Landeswaldgesetz. Viele Pilzarten stehen zudem unter besonderem Naturschutz. Für Pilzsammler erfreulich: Beliebte Speisepilze wie Steinpilz, Pfifferling und Rotkappe sowie Morcheln dürfen in geringen Mengen für den eigenen Bedarf der Natur entnommen werden.

Klaus Skowronek, Vorsitzender der Kreisgruppe Westerwald im Landesjagdverband, sagt, es gebe bislang speziell mit Pilzsammlern praktisch keine Konflikte – und im Einzelfall zumindest keine, die sich nicht in einem Vieraugengespräch klären ließen. Achtgeben sollten sie schon im eigenen Interesse auf jagdliche Einrichtungen. Etwas kritischer sieht Heiko Hornung, Chefredakteur der Fachzeitschrift „Wild und Hund“ die wiederentdeckte Liebe zur Natur: „Pilzsammeln ist für die Wildtiere eine Belastung. Studien, unter anderem der Deutschen Wildtierstiftung, zeigen, dass Waldbesucher auf bekannten Waldwegen vom Wild nicht als Gefahr betrachtet werden – sehr wohl aber, sobald sie diese unerwartet verlassen. Der Waldbesucher bekommt gar nicht mit, dass er das Wild zur Flucht veranlasst hat. Folgen für das Wild sind ein gestörter Tagesrhythmus und größere Heimlichkeit. Das Wild bleibt länger in dichten Einstandsbereichen, wo es unter Umständen junge Bäume verbeißt oder schält.“ kat

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