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Westerwaldkreis

Pflege ist oft ein Minusgeschäft: Dienste und Patienten müssen sich umstellen

Von Katrin Maue-Klaeser
Für das wöchentliche Einsortieren von Medikamenten in die Pillendose eines Patienten erhält die Pflegekraft nicht einmal 3 Euro – der Kostensatz ist festgeschrieben. Geht aber eine Arznei zur Neige, so muss sie sich auch beim Hausarzt um ein neues Rezept kümmern, die vom Mediziner verordnete Dosierung im Auge behalten und gelegentlich das Präparat auch noch in der Apotheke abholen.
Für das wöchentliche Einsortieren von Medikamenten in die Pillendose eines Patienten erhält die Pflegekraft nicht einmal 3 Euro – der Kostensatz ist festgeschrieben. Geht aber eine Arznei zur Neige, so muss sie sich auch beim Hausarzt um ein neues Rezept kümmern, die vom Mediziner verordnete Dosierung im Auge behalten und gelegentlich das Präparat auch noch in der Apotheke abholen. Foto: nessyal - stock.adobe.com

Die Probleme in der Pflege sind ein wichtiges und allgegenwärtiges gesellschaftspolitisches Thema, auch in der Region. Umstrukturierungen bei privaten Pflegedienstanbietern im Westerwaldkreis bewirken, dass Pflegebedürftige oder ihre Angehörigen sich neue Vertragspartner suchen müssen. Auslöser dafür sind Kostensätze, die für manche Aufgaben in der häuslichen Kranken- und Altenpflege so niedrig angesetzt sind, dass private Anbieter sie nach eigenem Bekunden nicht kostendeckend erbringen können.

Lesezeit: 4 Minuten
Jüngst ging es im Sozialen Forum um Fachkräftenotstand und Leiharbeit – und in einem Nebensatz wurde „ein Pflegedienst aus Nordhofen“ als Beispiel für die Sorgen der Branche genannt: „Der Pflegedienst muss schließen und 70 Mitarbeiter entlassen“, hieß es. Angela Roos, Geschäftsführerin des in Nordhofen ansässigen, von ihr gegründeten Hauskrankenpflegedienstes, winkt ...
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Wohngemeinschaften und Tagespflegestätte

Im Mai 2002 hat Angela Roos zunächst allein den Hauskrankenpflegedienst gegründet, seit 2006 firmiert der Betrieb als GmbH & Co. KG, bei der die Gründerin als Geschäftsführerin angestellt ist. Neben der ambulanten häuslichen Pflege im unteren Westerwald ist der Hauskrankenpflegedienst Roos auch in der sogenannten teilstationären Pflege tätig.

Das Team aus Alten- und Krankenpflegern und -pflegehelfern, Betreuerinnen und Hauswirtschafterinnen versorgt bis zu 20 Senioren in der Tagespflege „Der Bienenstock“ in Höhr-Grenzhausen und darüber hinaus die Bewohner in derzeit drei Seniorenwohngemeinschaften: „Christine“ in Ransbach, „Dora“ in Baumbach und „Lebensraum“ Hachenburg. In den ersten beiden Häusern leben jeweils bis zu acht Senioren, in Hachenburg sind es maximal zwölf. Voraussichtlich Mitte September kommt in Hachenburg mit der WG „Lebensfreude“ eine weitere Einrichtung für acht Senioren hinzu. Besonderheit der Baumbacher WG: Sie wurde von den Bewohnern in Eigenregie gegründet, es handelt sich um eine sogenannte selbst organisierte WG. Generell ist der Pflegedienst nicht Betreiber oder Immobilienbesitzer der Wohngemeinschaften, sondern erbringt als Träger nach Wunsch vertraglich geregelte Pflege-, Betreuungs- oder Serviceleistungen.
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