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Westerburg

Neuer Platz für Rolf Simon Schaumburger: Skulptur erinnert an ermordeten jüdischen Jungen aus Westerburg

Von Angela Baumeier
Anlässlich der Umsetzung der Rolf-Simon-Schaumburger-Skulptur fand eine Gedenkfeier am Studienseminar in Westerburg statt. Dabei wurde an das Schicksal des jüdischen Jungen erinnert, es wurden zeitgeschichtliche Gedanken beigesteuert, Gedichte, Einschübe und Musik.
Anlässlich der Umsetzung der Rolf-Simon-Schaumburger-Skulptur fand eine Gedenkfeier am Studienseminar in Westerburg statt. Dabei wurde an das Schicksal des jüdischen Jungen erinnert, es wurden zeitgeschichtliche Gedanken beigesteuert, Gedichte, Einschübe und Musik. Foto: Röder-Moldenhauer

Die Skulptur von Rolf Simon Schaumburger hat einen neuen, würdigen Platz in Westerburg gefunden: Die von Künstlerin Jutta Faßhauer-Jung geschaffene Figur steht nun am Seminargebäude des Staatliches Studienseminars für das Lehramt an Grundschulen, umrahmt von einigen Bäumen und Pflanzen. Dazu veranstaltete das Studienseminar eine beeindruckende Gedenkfeier, die von der Fachleiterin Andrea Stockschläder koordiniert wurde.

Lesezeit: 5 Minuten
Hintergrund ist, dass im November 2007 die damalige Westerburger Hauptschule den Namen Rolf-Simon-Schaumburger-Hauptschule erhielt. Als Mahnmal gegen das Vergessen schuf Faßhauer-Jung eine Holzfigur für den Eingangsbereich der Schule, die dem kleinen jüdischen Jungen Rolf Simon Schaumburger stellvertretend für viele andere Opfer des Nationalsozialismus ein Gesicht gab. Im August 2010 wurden ...
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Schicksal des Jungen bleibt eine Mahnung

In ihrem Buch „Verfolgt – Vertrieben – Vernichtet. Die Lebensgeschichten von 140 jüdischen Opfern des Naziregimes“ hat Maria Meurer auch das Schicksal von Rolf Simon Schaumburger geschildert. Dieses Werk diente bei der Gedenkfeier als Grundlage zur Erinnerung an dessen Biografie. Ausdrücklich dankte die Seminarleiterin der Autorin und ebenso Dr. Uli Jungbluth für deren historische Grundlagenforschung.

Rolf Simon Schaumburger wurde am 9. Februar 1936 in Limburg geboren und wuchs in Westerburg auf. Als die Familie von den Nazis zum Abtransport zum Bahnhof getrieben wurde, „rief der Sechsjährige des Öfteren trotzig und verzweifelt aus: ,Ich bin ein Jud' und bleib ein Jud'.“ (Seite 367). Mit dem Zug ging es unter Polizeibegleitung nach Frankfurt am Main, am 1. September 1942 deportierte ein Sonderzug insgesamt 1100 Menschen nach Theresienstadt. Von dort kam der Junge 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo der Achtjährige ermordet wurde. bau

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