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Nazi-Ideologie infizierte auch schnell die Wäller: Kirchen und Militär ließen sich von Machthabern vereinnahmen

Immer wieder tauchen Zeugen des einstigen jüdischen Lebens im Westerwald auf: Bei Bauarbeiten wurden im April 2016 die Grundmauern der ehemaligen Montabaurer Synagoge an der Wallstraße freigelegt.  Foto: Markus Müller
Immer wieder tauchen Zeugen des einstigen jüdischen Lebens im Westerwald auf: Bei Bauarbeiten wurden im April 2016 die Grundmauern der ehemaligen Montabaurer Synagoge an der Wallstraße freigelegt. Foto: Markus Müller

Die Frage, die sich beim Holocaust stets stellt, lautet: „Wie war das möglich?“ Nach 80 Jahren soll dieser Frage hier nachgegangen werden – auch mit dem besonderen Blick auf das Geschehen damals im Westerwald: Nachdem die NSDAP als Einheitspartei durchgesetzt worden war, lag die Möglichkeit zu widerstehen bei den noch verbliebenen Machtblöcken: den christlichen Kirchen und der Reichswehr beziehungsweise Wehrmacht (ab 1935).

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„Treue gegenüber der rechtmäßigen Obrigkeit“ Im Juli 1933 unterzeichneten der Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli – der spätere Papst Pius XII. (1939-1958) – und der deutsche Vizekanzler Franz von Papen den Staatsvertrag zwischen dem Vatikan und dem nazifizierten Deutschland: das Reichskonkordat. „La Croix“, die Zeitung der französischen Katholiken, wertete das Reichskonkordat als das ...