Westerwald. Der schreckliche Verkehrsunfall, bei dem der 19-jährige Berkand aus Wirges und ein 18 Jahre alter Freund am 27. Oktober ums Leben kamen, hat große Trauer und Betroffenheit ausgelöst.
„Mein Sohn war sehr beliebt, er hatte viele Freunde“, sagt seine Mutter Merlina Boz. Bei der Beisetzung in Dernbach, dem früheren Wohnort der Familie, waren Hunderte von Jugendlichen, zum Trauerkaffee im Gemeindehaus der alevitischen Gemeinde in Siershahn waren mehr als 450 Trauergäste, erzählt sie. Kurz nach dem schweren Schicksalsschlag der Familie veröffentlichten Berkands Freunde auf Facebook einen Spendenaufruf zugunsten der stark sehbehinderten Mutter, die ihre beiden Kinder Selina und Berkay alleine mithilfe einer kleinen Erwerbsunfähigkeitsrente und der Unterstützung ihrer Eltern ernährt. „Wir haben unseren langjährigen Freund verloren. Wir kennen Berkand als lebensfrohen Menschen mit großen Plänen“, schreiben seine Freunde. „Er hat immer wie ein Löwe gekämpft“, sagt die Mutter. Und das vor allem für seine Familie: Denn Berkand wollte, dass es seiner Mutter besser geht. Er wollte ihr ein sorgenfreies Leben ermöglichen. Seine Freunde unterstützen die Familie nun, um „ein kleines Licht der Hoffnung in dieser dunklen Zeit“ zu entzünden – ganz im Sinne Berkands.
Nachdem es in der Vergangenheit zu Rechtsstreitigkeiten gekommen war, hat auch die Continentale BKK, bei der Merlina Boz und ihre Kinder versichert sind, Hilfe zugesagt. Da die 42-Jährige nur noch zehn Prozent Sehkraft hat, stehen ihr ein mobiles und ein stationäres Lesegerät zu. Gleiches gilt für den ebenfalls sehbehinderten Sohn Berkay. „Wenn uns die erforderlichen ärztlichen Verordnungen vorliegen und dem Medizinischen Dienst auf Anfrage alle weiteren benötigten Dokumente zugeleitet werden, dann steht dem nichts im Wege“, betonte Wolfgang Bläss, Stellvertreter des Vorstandes der Continentale BKK, auf Anfrage unserer Zeitung. Stephanie Kühr