Das Areal rund um den 1848 erbauten Dorfbrunnen, der seit der Kreuzungsumgestaltung im Ortskern 1996/1997 seinen heutigen Standort gefunden hat, war in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand von Gestaltungsüberlegungen, die nunmehr endgültig mit der Eröffnung des Rewe-Marktes beendet sind.
Bis 1993 stand am heutigen Standort des Dorfbrunnens der ehemalige „Nassauer Hof“, in dem unter anderem im Lauf der Jahrzehnte neben einer Gaststätte eine Bäckerei untergebracht war. In den 1990er-Jahre gab es nach dem Abriss Pläne, auf dem Gelände ein Bürgerhaus mit Kegelbahn und Gastronomie zu verwirklichen.
Letztlich entschied man sich allerdings dazu, die ehemalige alte Turnhalle in der Eppenroder Straße zu einem Bürgerhaus umzubauen, was in den Jahren 2004 und 2005 geschah. Fahrt nahm die weitere Umgestaltung des Marktplatzareals in Nentershausen dann in den 2010er-Jahren auf: Zunächst wurden 2012 zwei baufällige, alte Häuser in diesem Bereich abgerissen. Ab dem Frühjahr 2015 verfolgte dann die Noll Baugesellschaft (später in Immobilien-Projektentwicklung Albert Weil umfirmiert), die das Gelände des 1994 eröffneten Nentershäuser Supermarktes in der Rheinstraße (zunächst Spar, ab 2006 Edeka, ab 2012 Nahkauf) vom Vorbesitzer erwarb, den Neubau des Marktgebäudes.
In diesem Zuge wurde auch das letzte Wohnhaus auf dem Marktplatzareal von der IPE erworben und Ende 2016 abgerissen. Da es während der Planungen für einen neuen Rewe-Markt zu Streitigkeiten zwischen der Ortsgemeinde Nentershausen und der Verbandsgemeinde Montabaur auf der einen Seite sowie der Nachbargemeinde Görgeshausen auf der anderen Seite, die sich in ihren eigenen Entwicklungsmöglichkeiten bedroht sah, kam, zögerte sich der Baubeginn mehrere Jahre heraus. Erst Mitte 2020 konnte mit dem Abriss des Nahkauf-Marktes und dem Rewe-Neubau begonnen werden.
Insgesamt ist der Bau gegenüber ersten Kostenschätzungen aus dem Jahr 2017 von damals 2,5 Millionen Euro rund zwei Millionen Euro teurer geworden. Bereits seit November 2020 gibt es eine Apotheke auf dem Areal am Dorfbrunnen. Ursprünglich war hier ein Geschäftshaus vorgesehen, in dem unter anderem Räume für Gastronomie, die Nassauische Sparkasse, Praxen oder Ähnliches vorgesehen waren. Doch dieser Plan der Noll Baugesellschaft scheiterte 2016 an zu wenigen potenziellen Interessenten. Letztlich fand man zu einem späteren Zeitpunkt mit der Eisbachtal Apotheke um deren Besitzer Michael Geißler doch noch einen Investor, der für rund eine Million Euro eine neue Apotheke am Dorfbrunnen errichtete und den alten Standort wenige Hundert Meter weiter aufgab. aeg