Ransbach-Baumbach

Nach knapp acht Jahren: Die Brex darf ab April wieder fahren

Jahrelange ehrenamtliche Arbeit trägt nun Früchte: Die Brexbachtalbahn darf ab April auf einem Teilabschnitt wieder verkehren.
Jahrelange ehrenamtliche Arbeit trägt nun Früchte: Die Brexbachtalbahn darf ab April auf einem Teilabschnitt wieder verkehren. Foto: Verein Brex/Archiv

Passend zum „Jahr der Schiene“, zu dem die EU-Kommission das Jahr 2021 erklärt hat und die Bundesregierung 86 Milliarden Euro bis 2030 in den Ausbau des Schienenverkehrs investieren wird, ist es nun endlich so weit, freut sich der Verein Brex: Ab April ist der obere Streckenabschnitt der Brexbachtalbahn für die nächsten Jahre wieder in Betrieb, teilt die Organisation mit.

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Seit Ende der Betriebsgenehmigung des oberen Abschnitts der Brexbachtalbahn im Jahr 2013 und den beliebten Sonderfahrten zum Töpfermarkt oder dem Nussknackerexpress zum Weihnachtsmarkt nach Puderbach arbeite der Verein zusammen mit der Eifelbahn-Verkehrsgesellschaft mbH aus Linz kontinuierlich daran, wieder Verkehr auf die landschaftlich attraktive und historisch bedeutende Bahnstrecke vom Rheintal hinauf in den Westerwald zu bringen.

„Nach acht Jahren ehrenamtlicher Arbeit, unterstützt von vielen Helfern, Freunden, Gönnern und weitsichtigen Unternehmern, wird der Schienenverkehr im Kannenbäckerland wieder Fahrt aufnehmen und Mobilität und Tourismus in neue Bahnen lenken“, heißt es weiter in der Mitteilung des Vereins.

Vor dem Hintergrund von Klimawandel, Verkehrswende und Tourismus sei dies eine sehr erfreuliche Nachricht. Denn die Brexbachtalbahn erhalte und belebe das industriekulturelle Erbe im Unterwesterwald. Sie leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Standortes und für die zukünftige Verkehrspolitik.

Denn auch die formulierten Ziele aus dem Pariser Klimaschutzabkommen, zu denen sich Deutschland verpflichtet hat, „können nur erreicht werden, wenn die Bahninfrastruktur erhalten und ausgebaut wird und auch in der Fläche wieder wächst“, so der Verein. Nach Jahrzehnten des Schrumpfens erlebt die Schiene durch die Reaktivierung von Bahnstrecken in ganz Deutschland und jetzt auch im Westerwald ein Comeback.

„Nun wird der Schienenverkehr im Kannenbäckerland wieder Fahrt aufnehmen und Mobilität und Tourismus in neue Bahnen lenken.“

Der Verein Brex ist froh über die Betriebsaufnahme.

Mit der Neubelebung stillgelegter Eisenbahnstrecken können nach Einschätzung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland wieder an das Schienennetz angebunden werden, heißt es. Mit dem gleichzeitig erfolgten Ausbau und der Errichtung neuer Verladepunkte an der Holzbachtalbahn von Siershahn nach Altenkirchen werde damit insgesamt ein wichtiges und richtiges Signal für die Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum gesetzt.

Um den Bahnverkehr wieder aufnehmen zu können, haben der Verein und der Betreiber in enger Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden zuletzt viel Arbeit und auch finanzielle Mittel investiert und während der letzten Wochen täglich an der Strecke gearbeitet. Dabei kam auch schweres Gerät wie Gleisstopfmaschine und Schotterpflug zum Einsatz.

An einer Bahnbrücke bei Hundsdorf wurde das Fundament von einer Fachfirma saniert, alle Gleise und Weichen fachmännisch vermessen und das Stellwerk im Bahnhof von Ransbach auf die aktuellen Gegebenheiten und Vorschriften angepasst.

Für die Anlieger der Strecken bedeutet dies, dass ab sofort jederzeit mit Bahnverkehr zu rechnen ist, sobald die Pandemie dies zulässt. Die Bundespolizei weist eindringlich darauf hin, dass Bahngleise weder Wanderwege noch Spielplätze für Kinder sind und nicht betreten werden dürfen.

Auf der Ladestraße am Ransbacher alten Bahnhof – der Auffahrt zum Güterplatz, abzweigend von der Hauptstraße vor der Bahnbrücke – ist das Parken vom 1. April an komplett untersagt, betont der Verein und warnt: „Fahrzeuge werden hier künftig bei Zuwiderhandlung kostenpflichtig abgeschleppt.“