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Heiligenroth

Nach Aus für Autohof bei Heiligenroth: Die Naturschützer jubeln

Von Susanne Willke
Um den fünf Hektar großen Wald bei Heiligenroth zu retten, zogen Bürgerinitiative und Naturschutzinitiative an einem Strang.
Um den fünf Hektar großen Wald bei Heiligenroth zu retten, zogen Bürgerinitiative und Naturschutzinitiative an einem Strang. Foto: Sascha Ditscher

Der Autohof an der Bundesstraße 255 bei Heiligenroth ist endgültig vom Tisch, die Naturschützer jubeln: „Den Anwohnern bleibt nun weiterer Lärm, Gestank und Dreck erspart und der Wald bleibt als wichtiges Biotop erhalten“, erklärt Harry Neumann, Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative (NI), nachdem der Investor das Projekt aufgegeben hat. Der Verband wie auch die Bürgerinitiative „Erhaltet die Natur in unserer Wäller Heimat! Keine neuen Autohöfe im Westerwald!“ (BI), die vor mehr als sechs Jahren den Protest ins Rollen gebracht hatte, sehen sich in ihrer kritischen Haltung gegenüber dem Autohof, für den fünf Hektar Wald fallen sollten, bestätigt.

Lesezeit: 3 Minuten
Der Investor, die Firma Bellersheim aus Neitersen, hatte am Montag in einer gemeinsamen Presseerklärung mit der Ortsgemeinde Heiligenroth und der Verbandsgemeinde Montabaur bekannt gegeben, dass er seine Baupläne aufgibt, nachdem mehr als sieben Jahre um das Projekt gerungen worden war. Den entscheidenden Schnitt hatte das Verwaltungsgericht Koblenz gemacht, das ein formales ...
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Bund müsste die Parkplätze schaffen

Lkw-Fahrer sind in unserem Land nicht zu beneiden. Sie müssen gesetzlich vorgeschriebene Lenk- und Ruhezeiten einhalten, um Unfälle durch Übermüdung zu vermeiden. Zur Umsetzung dieser eigentlich sinnvollen Verordnung fehlen allerdings nahezu überall die Parkplätze.

Vor diesem Hintergrund kann ich den Ärger der betroffenen Brummi-Fahrer über die erfolgreiche Klage der Naturschützer durchaus nachvollziehen. Trotzdem ist es meiner Meinung nach nicht richtig, dieses strukturelle Problem nun den Aktivisten vorzuwerfen.

Zum einen ist es nicht sinnvoll, dass private Investoren den Stellplatzmangel an den Autobahnen und Bundesstraßen beseitigen, denn diese wollen damit logischerweise Geld verdienen. Es braucht aber in erster Linie gar keine zusätzlichen Gewerbetriebe an den Fernstraßen, sondern einfach nur Stellplätze – und der eigentlich zuständige Bund tut seit Jahren nicht genug dafür, diese zu schaffen.

Zum anderen hatten sich der Investor und die Ortsgemeinde Heiligenroth ein denkbar ungünstiges Grundstück für das Projekt ausgesucht – und das hätte ihnen von vorneherein klar sein müssen, wie das Verwaltungsgericht feststellte. Es ist jedenfalls nicht die Schuld der Naturschützer, dass die Kommune einen ungültigen Bebauungsplan aufgestellt hat.

Streit über Autohof bei Heiligenroth im Westerwald
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