Westerwaldkreis/Hundsangen

Nabu Hundsangen verrät: Das macht den Kiebitz so besonders

Merkmale des Kiebitz sind sein Kopfschmuck, sein grün-violettes Gefieder und sein Ruf „Kie-wit“.
Merkmale des Kiebitz sind sein Kopfschmuck, sein grün-violettes Gefieder und sein Ruf „Kie-wit“. Foto: Thomas Hempelmann/NABU/CEWE

„Deutschland hat einen neuen Supervogel: 2024 ist der Kiebitz (Vanellus vanellus) Vogel des Jahres und löst damit das Braunkehlchen ab“, schreibt die Nabu-Gruppe Hundsangen in ihrer Pressemitteilung. Bei der vierten öffentlichen Wahl vom Nabu und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), haben 119.921 Menschen mitgemacht.

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33.289 (27,8 Prozent) Stimmen entfielen auf den Kiebitz, 27.404 (22,9 Prozent) auf den Steinkauz, 25.837 (21,5 Prozent) auf das Rebhuhn, 23.239 (19,4 Prozent) auf die Rauchschwalbe und 10.152 (8,5 Prozent) auf den Wespenbussard.

Kiebitz auch im Westerwald immer seltener

„Knapp 120.000 Menschen aus ganz Deutschland haben an unserer öffentlichen Vogelwahl teilgenommen. Das Interesse an der heimischen Vogelwelt ist ungebrochen. Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Olaf Strub, Geschäftsführer des Nabu Rheinland-Pfalz. „Mit dem Kiebitz haben die Menschen einen Vogel gewählt, der durch die Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensivere Landwirtschaft in vielen Gegenden massiv zurückgegangen ist, so auch im Westerwald, wo nur noch jahrweise Einzelbruten stattfinden. Der neue Jahresvogel wird in der Roten Liste bundesweit als stark gefährdet geführt und gilt in Rheinland-Pfalz sogar als vom Aussterben bedroht. Seine rheinland-pfälzischen Restvorkommen liegen zum größten Teil in Rheinhessen und der Pfalz“, erklärt Strub weiter.

„Kie-wit“ ist unverkennbar

„Kie-wit“: Der Ruf des Kiebitz hat ihm seinen Namen eingebracht. Der etwa taubengroße Regenpfeifer hat ein im Licht metallisch grün oder violett glänzendes Gefieder. Auffallend sind auch die Federholle auf dem Kopf und die breiten gerundeten Flügel. Kiebitze konnte man ursprünglich vor allem in Mooren und auf Feuchtwiesen finden. Heute haben sich Kiebitze an den Menschen und den damit einhergehenden Flächenverlust angepasst und brüten auch auf Äckern und Wiesen. Ihr Nest besteht aus einer Bodenmulde, meist legen sie vier Eier.

Kiebitze sind Teilzieher: Einige überwintern bei milder Witterung in Deutschland, ein anderer Teil zieht in die Wintergebiete in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden.

Balzzeit ist eine wahre Flugshow

Beeindruckend sind die Flugmanöver zur Balzzeit: Die „Gaukler der Lüfte“ drehen Schleifen über ihrem Revier, stürzen sich in akrobatischen Flugmanövern gen Boden und singen dabei weit hörbar. Die Kiebitz-Männchen versuchen, ihre Auserwählte außerdem mit „Scheinnisten“ von ihren Nestbauqualitäten zu überzeugen: Sie scharren kleine Mulden in den Boden und rupfen Gräser.

Heute machen vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen der Art schwer zu schaffen. Darum lautete der Slogan des Kiebitz bei der Wahl zum Vogel des Jahres „Wasser marsch!“. Die Renaturierung von Feuchtwiesen und Mooren könnte den Rückgang der Art aufhalten. Helfen kann man dem Kiebitz auch, indem man ökologisch und regional erzeugte Lebensmittel kauft.

Vortrag am 1. März 2024

Wer mehr über das Leben des Kiebitz erfahren möchte, ist für Freitag, 1. März, 18 Uhr, zu einem Bildvortrag des Nabu Hundsangen in die Lohbachstube (Zugang über die Straße „Im Kennel“) der Ollmersch-Halle (Günterstraße 11) in Hundsangen, eingeladen. Leander Hoffmann (Obererbach) berichtet Interessantes über die Lebensweise des „Kie-wit“-Vogels. Für die Mitglieder der NABU-Gruppe Hundsangen findet ab 19 Uhr die Jahreshauptversammlung statt.