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Mit Spaß und Engagement durch Schulzeit: Das LMG spielt für Jojo die erste Geige

Instrumentalensembles, Orchester, Chöre und Solisten boten den mehr als 2000 Besuchern der drei Weihnachtskonzerte des Landesmusikgymnasiums in Montabaur wieder Programm der Extraklasse.  Foto: Markus Müller
Instrumentalensembles, Orchester, Chöre und Solisten boten den mehr als 2000 Besuchern der drei Weihnachtskonzerte des Landesmusikgymnasiums in Montabaur wieder Programm der Extraklasse. Foto: Markus Müller

Für Johanna Melchiori sind es die letzten großen Auftritte als Schülerin des Landesmusikgymnasiums: Dafür ist die 18-Jährige aber bei allen drei Weihnachtskonzerten in der Stadthalle Montabaur noch einmal mehr als voll dabei: als Ensemblemitglied und als Solistin, als Sängerin und an der Geige.

Lesezeit: 7 Minuten
„Es hört sich jetzt vielleicht ein wenig wie Schmu an, aber für mich sind und bleiben die Weihnachtskonzerte die schönsten Erlebnisse in der ganzen Schulzeit“, berichtet sie. Dafür gibt Jojo, wie sie ihren Mitschüler nennen, in diesem Jahr noch mal alles. Und das, obwohl die Abiturprüfungen schon vor der Tür ...
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Und Stimmen erklingen

Klar, dass bei den Jahreskonzerten auch die hochdekorierten Chöre des Musikgymnasiums nicht fehlen dürfen: „Art of the Voice“ ist einer vorn ihnen. Aber auch der Gospelchor brillierte beim dritten Weihnachtskonzert.

Zuerst gemeinsam mit dem Sinfonieorchester mit einer prächtigen Kostprobe aus Winfried Vögeles neuem Projekt Moses (wird Ende Mai in der Stadthalle Ransbach-Baumbach aufgeführt) und dann auch noch mal allein, aber mit Solisteneinsatz. Vom Klaviersolisten bis zum Flöten-, Gitarren- und Blechbläserensemble – die Macher der drei Weihnachtskonzerte des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz wissen jedes Jahr aufs Neue die weit über 2000 Zuhörer zu begeistern: mit klassischen wie modernen Stücken, aber auch dem einen oder anderen Weihnachtslied.

Ohne Üben läuft nichts

Walter Born, einer der engagierten Lehrer am Landesmusikgymnasium, hatte in diesem Jahr richtig Pech: Nach vielen Proben mit den unterschiedlichsten Sängern und Instrumentalisten kam dann für ihn ganz schnell das Aus: Bei Schneeglätte hatte er einen Unfall und fiel deshalb für alle drei Konzerte aus.

Unsere Zeitung hatte das Glück, ihn bei den Proben zu erleben, zum Beispiel mit den Sängern der Jazzcombo On Cue: Miguel Fialho (mittlerweile aus dem Fernsehen bekannt), Selina Bechtold, Maren Rogawski (bei den Konzerten als Sängerin im Dauereinsatz) und Johanna Melchiori. Born hatte auch viele Stücke für die Konzerte selbst arrangiert, ob nun für die Jazzensembles oder seinen Gospelchor „Born again“. Aber offenbar hatte er genug mit den Sängern und Musikern geübt. Die Auftritte funktionierten auch in seiner Abwesenheit gut – dank engagierter Kollegen. Oder die Schüler nahmen das Heft selbst in die Hand.

Bis Instrumente tönen

Zu Beginn der Weihnachtskonzerte haben immer die jüngeren Schüler das Sagen, sprich Singen und Musizieren. Das waren beim zweiten Konzert das Bläservororchester und beim dritten das Streichervororchester Sägewerk sowie der Chor der sechsten Klassen, die alle schon beachtliches Können hören ließen.

Am Montag gab es neben der geballten Chormacht von Mittelstufenchor Prima La Voce! und dem Mädchenchor La Filia noch eine bestens besetzte Kammerphilharmonie mit Ungarischen Tänzen und die Schlagzeuger zu hören.

Den Abschluss des ersten Teils von Konzert zwei und jeweils den Abschluss aller drei Weihnachtskonzerte gestalteten traditionell die verschiedenen Jazz-Ensembles der Schule: On Cue, Freeloader, The Blueberry Jazz Orchestra und The Yellow Tone Orchestra – alle vier geplant oder in Vertretung vom quirligen Paul Scheugenpflug geleitet. Der Abiturient von 2017 ist jetzt FSJler an der Schule.

Logistik und Unterstützung

Die drei Weihnachtskonzerte des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz, die seit Jahren in der Vorweihnachtszeit in die Stadthalle Montabaur locken, sind für alle Beteiligten eine riesige logistische Herausforderung. Das fängt schon früh bei den Schulsekretärinnen an, die den nervenaufreibenden Kampf um die Eintrittskarten bewältigen müssen.

Die meisten Nerven braucht Musikkoordinator Dr. Franz-Peter Opelt, bei dem die Gesamtleitung der Konzerte liegt. Volle Aufmerksamkeit über Stunden ist auch bei der Ton- und Lichttechnik nötig, die dieses Mal allerhand Probleme mit den Mikrofonen hatte. Blitzschnell müssen die Bühnentechniker zwischen den einzelnen Auftritten Mikrofone, Notenpulte und Stühle umstellen. Die Film- und Foto-AG sorgt für eine Aufzeichnung der Konzerte. Die Lehrer, die nicht selbst in Ensembles mitwirken oder diese leiten, beaufsichtigen die Schüler.

Schließlich wären da auch noch die Sponsoren, die zum Beispiel kostengünstig Instrumente bereitstellen. Einen wichtigen Part übernimmt auch der Förderverein mit dem aufwendig gestalteten und gedruckten Programmheft. Einen Überblick über die Investitionen des Vereins gab Vorsitzender Ulrich Schwark, der während der Konzerte gleich mehrere Musikinstrumente direkt oder auch symbolisch übergab, darunter den neuen Konzertflügel im Wert von 45.000 Euro, ein Cello für 13.000 Euro und vier neue Flügelhörner für insgesamt 7000 Euro. Ohne den Förderverein wären aber auch viele weitere Aktionen des Landesmusikgymnasiums nicht durchführbar.

Auffällig war gerade beim dritten Konzert die Anwesenheit von vielen Landespolitikern und Vertretern der Schulbehörden. Das hatte einen besonderen Grund: Nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr 2016 wird gerade im 26. Jahr des Bestehens im Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz immer mehr deutlich, wie dringend notwendig ein Konzertsaal ist, in dem auch große Ensembles wie das Sinfonieorchester proben können. Deshalb warb Schulleiter Richard Moser um Unterstützung für dieses Projekt, zumal direkt neben der Schule ein Bauplatz vorhanden ist. mm