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Westerwaldkreis

Missbrauch an Schulen: Wäller Initiative plant Buchprojekt

Von Stephanie Kühr
Seit knapp drei Jahrzehnten kämpft die Westerwälder Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen gegen Sexualstraftaten. Nun plant der gemeinnützige Verein ein Buchprojekt zu körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt an Schulen.
Seit knapp drei Jahrzehnten kämpft die Westerwälder Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen gegen Sexualstraftaten. Nun plant der gemeinnützige Verein ein Buchprojekt zu körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt an Schulen. Foto: picture alliance / Nicolas Armer/dpa

Die bundesweit tätige Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen unter dem Vorsitz des Siershahners Johannes Heibel plant ein Buchprojekt zum Thema „Körperliche, seelische und sexuelle Gewalt durch Lehrkräfte im staatlichen Schulsystem“. Das hat der Vereinsvorsitzende jetzt im Gespräch mit unserer Zeitung angekündigt. Der Verein ermöglicht es dabei Betroffenen, sich mit eigenen Beiträgen an der Publikation zu beteiligen.

Lesezeit: 3 Minuten
„Obwohl der Initiative aus den vergangenen drei Jahrzehnten eine hohe Anzahl an Fällen bekannt wurde und sie viele Betroffene unterstützen konnte, sehen die Ministerien für Bildung weder in den Ländern noch im Bund Handlungsbedarf“, stellt Heibel fest. Dies werde unter anderem mit den zu niedrigen Fallzahlen und den jeweils angeblich ...
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Vorfall an Schule führte 1993 zur Vereinsgründung

Dem heutigen Vereinsvorsitzenden Johannes Heibel wurden 1991 als stellvertretendem Schulelternsprecher einer Hauptschule im Westerwald Beschwerden von Schülerinnen über einen Lehrer bekannt. Sie beklagten sich, weil dieser sie geschlagen und sich ihnen gegenüber zudringlich verhalten habe. Nach mehreren Strafanzeigen kam es zu einem Ermittlungsverfahren.

„Trotz Beweisen, dass der Lehrer übergriffig geworden war, wurde das Verfahren wegen Geringfügigkeit und Verjährung eingestellt“, sagt Heibel. Im Anschluss stellte der beschuldigte Lehrer Strafanzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede gegen zwei seiner Kollegen und drei Mitglieder der 1993 aufgrund dieses Falles gegründeten Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch.

Schließlich kam es 1994 zu einem Prozess gegen Heibel und ein weiteres Vereinsmitglied vor dem Amtsgericht Montabaur. Das Urteil hob das Oberlandesgericht Koblenz ein Jahr später auf. Der Lehrer blieb indes bis zu seiner Pensionierung an zwei weiteren Schulen im Dienst.

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