Karsten Dahlem ist 46 Jahre alt und hat in seiner Karriere bereits viel erlebt. Im Gespräch berichtet er über seine Verbundenheit zum Westerwald, den Beginn seines Schauspielstudiums sowie den Schritt zum Filmregisseur.
Herr Dahlem, Sie sind im Westerwald groß geworden. Was verbinden sie mit ihrem Heimatort?
Sehr viel, ich bin hier groß geworden, war im Dorf eingebettet als Messdiener, in der Kolpingjugend, dem Musik- und Sportverein und der Kirmesjugend. Hier sind Freundschaften bis heute. Außerdem leben meine Eltern hier und ich komme immer wieder gern zurück nach Meudt.
Für Ihr Studium haben Sie den Westerwald verlassen. Warum haben Sie sich genau für ein Schauspielstudium entschieden?
Bis zum Schauspielstudium war es ein langer Weg. Vielleicht war es ein Suchen. Über eine begonnene Polizeiausbildung, ein kurzes Jurastudium, bis ich endlich das gefunden hatte, was vielleicht immer tief in mir versteckt war. Der Wunsch, Schauspieler zu werden und mich damit auszudrücken.
Wie sah nach dem Studium Ihr beruflicher Werdegang aus?
Zuerst war ich ganz klassisch über viele Jahre an verschiedenen Theatern als Schauspieler engagiert – in München, Dresden und Wien im Ensemble. Parallel drehte ich für TV und Film. Irgendwann kam bei mir der Wunsch auf, ein Drehbuch zu schreiben und Regie zu machen, und ich habe es einfach gewagt. Ich habe das feste Ensemble verlassen und nur noch als Gastschauspieler gearbeitet, am Schauspielhaus Bochum, der Berliner Schaubühne und dem Maxim Gorki Theater Berlin. Parallel baute ich meine Regie- und Drehbuchlaufbahn auf. Irgendwann habe ich komplett das „Spielen“ aufgegeben, um nur noch Theater- & Filmregie und Drehbuch zu machen.
Vom Theater zum Filmregisseur: Wie hat sich das ergeben?
Es gab kein eindeutiges Schlüsselerlebnis, und die Übergänge zur Regie sind fließend. Vielleicht war es der Wunsch, das künstlerische Gesamtgefüge in der Hand zu haben, dafür verantwortlich zu sein und Geschichten so zu erzählen, wie ich sie letztendlich gesehen habe. con