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Zehnhausen b

Marienaltärchen erinnert an frühere Zeiten: Zehnhäuser kümmern sich um Gedenkstätte

Von Hans-Peter Metternich
Monika Hellmann, Doris Merfels, Claudia Hoffmann und Annette Acker (von links) richten das Umfeld um das Zehnhäuser Maialtärchen für den Marienmonat her. Hier wird die Fläche für die frühlingsbunte Bepflanzung vorbereitet. Foto: Hans-Peter Metternich
Monika Hellmann, Doris Merfels, Claudia Hoffmann und Annette Acker (von links) richten das Umfeld um das Zehnhäuser Maialtärchen für den Marienmonat her. Hier wird die Fläche für die frühlingsbunte Bepflanzung vorbereitet. Foto: Hans-Peter Metternich

 W. Der Mai wird in der katholischen Kirche auch als Marienmonat bezeichnet. In diesem Frühlingsmonat, in dem die Natur nach der Winterpause so richtig zu neuem Leben erwacht, gedenkt die Kirche der Mutter Jesu, der Gottesmutter. Sie ist der Inbegriff des neuen Lebens, da sie den Messias, Jesus Christus, geboren hat, der den Tod besiegt und für alle das Leben in Fülle gebracht hat. Auch in unserer Region wird im Mai in besonderer Weise die Muttergottes verehrt.

Lesezeit: 3 Minuten
Im Wald am Rande von Zehnhausen bei Wallmerod gibt es eine kleine, eher unscheinbare Gedenkstätte, die bei einigen Frauen Erinnerungen an ihre Kindheit weckt. Eine bronzene Marienplakette an einer Jahrhunderte alten Eiche war von jeher – niemand weiß so recht mehr wann, und wie die Plakette an den Baum gekommen ...
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Der Marienmonat Mai

Der Brauch eines Marienmonats ist im Mittelalter entstanden, wobei zunächst heidnische Frühlingsfeste christlich gedeutet und inhaltlich gefüllt wurden. Im 17. Jahrhundert wurden mehr und mehr Gebete zur Gottesmutter Maria im Mai üblich. Die marianischen Maiandachten hatten ihren Ursprung 1784 in Ferrara und gelangten über die Schweiz, Frankreich und Belgien nach Deutschland und Österreich. Sie entwickelten sich parallel zu den Marienwallfahrten. Am 1. Mai 1841 feierten drei Ordensfrauen der Schwestern vom Guten Hirten im Konvent Haidhausen bei München die erste Maiandacht auf deutschem Boden, 1842 ist sie in Aachen bezeugt, und bis 1860 hatte sie sich zur bedeutendsten marianischen Andachtsform entwickelt.

Zahlreiche Kirchenlieder beschäftigen sich auch mit Maria als der Muttergottes, die besonders im Mai im Blick steht: So etwa in dem alten katholischen Lied „Maria, Maienkönigin, dich will der Mai begrüßen“. In manchen katholischen Familien und Gegenden werden auch traditionell häusliche Maiandachten gefeiert. Dazu errichtet man einen kleinen „Maialtar“, bei dem eine mit Blumen geschmückte Marienfigur oder ein Marienbild im Mittelpunkt steht, und versammelt sich am Abend zum Gebet.

Die Sinnenfreudigkeit – reicher Blumenschmuck und viele Kerzen vor einem Marienbild, gemütvolle Lieder, eventuell verbunden mit einer Anbetung vor dem Allerheiligsten und sakramentalem Segen – und ihr inniger Charakter – Maria, die uns als Mensch nahesteht, die Möglichkeit, private Anliegen im Gebet vor Gott zu tragen – sprechen heute die Menschen wieder mehr an. hpm

In Zehnhausen gibt es viele Paten

Nicht nur die Damen, die das Umfeld des „Maialtärchens“ und des Wegekreuzes am Rande von Zehnhausen immer wieder in einen würdigen Zustand bringen, kümmern sich um ein freundliches Gesicht des Ortes. Es gibt viele Paten, die sich um kommunale Einrichtungen kümmern. Und das alles ehrenamtlich.

So sorgen Bürger dafür, dass der Lindenplatz optisch das ganze Jahr über in Ordnung gehalten wird. Auch das Kriegerdenkmal erfährt durch Bepflanzung eine Aufwertung. Jedes der Pflanzbeete im Ort hat einen oder mehrere sogenannte Paten, die der Jahreszeit entsprechend die Beete mit Blumen und Grün zum Hingucker werden lassen. Mähpaten werden die Zeitgenossen genannt, die die kleinen Verbindungswege im Ort, die „Pädcher“ (wohl jeder im Dorf kennt die „Schlepp“) und die Wege am Ortsrand durch ständige Pflege passierbar machen. In Zehnhausen gibt auch zwei Bildstöcke oder Heiligenhäuschen – im Volksmund „Heljeheysjer“ genannt. Diese werden ebenfalls von zwei Familien ehrenamtlich gepflegt und in Schuss gehalten. Wie Günter Hoffmann vom Gemeinderat deutlich macht, funktioniert das Ehrenamt in Zehnhausen beispielhaft. Besonders stolz ist man darauf, dass alle Generationen sich dabei in vielfältiger Art und Weise einbringen. hpm

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