„Das Wandern im bergigen Gelände wird als Bergwandern bezeichnet“, lautet die nüchterne Definition der Sportart. Aber jeder aktive Bergwanderer weiß, dass die Vielzahl von Eindrücken, Erfahrungen und Erlebnissen, die man während einer Tour erlebt, diese allzu simple Bezeichnung Lügen straft.
Bergwandern ist ein Sport, der die Leidenschaft für diese Geländeform ebenso voraussetzt wie eine entsprechende körperliche Fitness. Das wissen auch die Gipfelstürmer Norken. Die Männer, die alle um die 60 Jahre alt sind, halten sich fit. Sie wandern das ganze Jahr über regelmäßig in der Region. Steht eine Tour an, wird richtig trainiert – beispielsweise in der „Nisterklamm“, die eine recht beachtliche Steigung aufweist. Eine Bergwanderung ist kein Sonntagsspaziergang. Auf dem Weg zum Gipfel gilt es auch einmal gefährlichere Streckenabschnitte zu überwinden und natürlich etliche Höhenmeter.
Auf der Internetseite vom Deutschen Alpenverein, unter www.alpenverein.de, kann man sich über Bergsport, Hüttentouren und Co. informieren.
Passiert ist den Gipfelstürmern in den 25 Jahren, in denen sie gemeinsam wandern, außer der ein oder anderen Zerrung, zum Glück noch nichts Schlimmes. Aber die Männer sind auch erfahren und kennen sich in den Bergen aus. Hoch oben auf 2500 oder 3000 Metern kann immer etwas passieren. Das Wetter schlägt extrem schnell um, dichter Nebel frisst die Sonnenstrahlen, die noch vor fünf Minuten so freundlich auf die Wege geschienen haben. Auch die Wanderer aus Norken haben schon Touren wegen Schnee oder Hagel abgebrochen. Einmal hat sich während eines Gewitters ein großer Felsbrocken neben den Männern gelöst. Die Gipfelstürmer Norken haben für sich festgelegt, dass pro Tour höchstens sechs Leute mitwandern dürfen. Sonst würde es einfach zu unübersichtlich und damit zu gefährlich.
Ist der Gipfel erklommen, wird alle Anstrengung belohnt. Eine Aussicht, so weit das Auge reicht – zumindest wenn das Wetter mitspielt. Flüsse, Seen und die Orte in den Tälern wirken wie eine Spielzeuglandschaft. Nicht umsonst wird das Bergwandern immer beliebter. Höhenluft und Bewegung sind ein gesundes Duo – wenn man sich ausreichend darauf vorbereitet hat. Wer mit dem Bergwandern anfängt, sollte klein beginnen und sich langsam steigern. In der Höhenluft kann nämlich bereits ein vermeintlich flacher Anstieg dem Wanderer einiges an Kondition abverlangen.
Larissa Schütz