Rennerod

Kritik an Baumfällungen: Naturschützer fordern Erhalt der Holzbachaue bei Rennerod

So sieht das Gelände an der Bundesstraße 54 vor Rennerod nach den Baumfällungen aus.
So sieht das Gelände an der Bundesstraße 54 vor Rennerod nach den Baumfällungen aus. Foto: Nabu Rennerod und Umgebung

Kein schöner Anblick in der Weihnachtszeit: Vor Kurzem wurden an der B 54 vor Rennerod die Bäume einer ehemaligen Baumschule auf einer Fläche von mehr als einem Hektar gefällt.

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Darauf weisen die Bürgerinitiative (BI) Naturschutz Rennerod Süd und der Naturschutzbund (Nabu) Rennerod in einer gemeinsamen Pressemitteilung hin und präzisieren: „Das sind einige Hundert mittelgroße Bäume und Sträucher, Thujas sowie verschiedene Zier- und Obstgehölze, die zu groß für den Verkauf geworden und mit den Jahren zu einem dichten Gehölz zusammengewachsen waren.

Nicht alle zählen zu den einheimischen Gewächsen, die den Lebensraum unserer Landschaft bilden. Aber sie haben die naturnahe Aue des Holzbachs vor der nahe liegenden B 54 abgeschirmt. Der Schwarzstorch war noch vor einigen Monaten hier regelmäßig auf Nahrungssuche.“ Die Eingriffe in die Natur würden noch wesentlich größer werden, wenn auf dem gerodeten Gelände nach den Plänen des Stadtrats Supermärkte und Parkplätze entstünden, so die Kritiker.

Verpackungsreste, Verkehrslärm und Beleuchtung würden dann bis über den Holzbach hinaus negativ auf Flora und Fauna einwirken. „Die Länder der Erde haben auf der Weltnaturkonferenz eine Abschlusserklärung beschlossen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter

. „30 Prozent der Meeres- und Landfächen sollen bis 2030 unter Schutz gestellt werden. Auch Deutschland hat unterzeichnet. Aber wie soll das hier bei uns in Rennerod realisiert werden? Seit 30 Jahren nahezu die gleiche Einwohnerzahl, aber immer mehr zugebaute Fläche. So kann es gar nicht gehen. Wir müssen anders bauen, anders leben.“ Bürgerinitiative und Nabu fordern den Stadtrat Rennerod laut Presseinfo dazu auf, seine Pläne für den Bau eines Gewerbe- und Dienstleistungsparks im Süden von Rennerod zu überdenken: „Flächenverbrauch und Naturverlust können wir nicht wirklich ausgleichen. Diese Art von Bauplanung ist Augenwischerei, eine Farce.“

Das Bauvorhaben, seine Notwendigkeit und Nützlichkeit erscheine den meisten Bürger fragwürdig: „Viele Hektar einer jetzt noch naturnahen Bachaue werden unter Beton und Asphalt verschwinden. Da will keiner gern hinschauen. Wir sollten es aber doch tun, solange Bagger und Planierraupen noch nicht angerollt sind. Wo sollen wir denn Naturschutz realisieren, wenn uns die Flächen, die Lebensräume dafür verloren gehen?“

Mehr als 700 Einwohner aus Rennerod und Umgebung hätten die Petition der BI Naturschutz Rennerod Süd bereits unterschrieben, heißt es weiter: „Die Petition fordert die Stadt Rennerod dazu auf, den im April 2021 veröffentlichten Aufstellungsbeschluss zum Neubau des Gewerbegebiets zurückzunehmen. Wir wünschen uns, dass sich noch mehr Bürger beteiligen und damit auf friedliche Weise bekunden, dass die Holzbach-aue im Süden von Rennerod erhalten bleiben muss.“ red

Die Unterschriften können digital unter www.openpetition.de/petition/online/kein-neubau-eines-gewerbe-und-dienstleistungsparks-sued-2-in-rennerod abgegeben werden. Unterschriften per Unterschriftenliste kann man unter der E-Mail an 564thomas.boller@gmail.com abfragen.