Eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes ereignete sich am 4. August im Hafen von Beirut. Durch einen Brand explodierten 2750 Tonnen Ammoniumnitrat, die seit Jahren im Hafen lagerten.
Von mehr als 220 Toten und 6000 Verletzten ist derzeit die Rede. Teile des Hafens wurden komplett zerstört und auch weite Teile der Stadt. Die Vorgeschichte beginnt im Jahr 2013. Damals war das moldauische Schiff Rhosus mit Ammoniumnitrat beladen auf dem Weg nach Mosambik.
Auftraggeber war eine mosambikanische Bank, die die Ware für eine Sprengstofffabrik bestellt hatte. Da der russische, in Zypern ansässige Schiffseigner wohl nicht genug Geld besaß, um die Durchfahrt durch den Suezkanal zu bezahlen, erhielt der Kapitän die Anweisung, im Hafen von Beirut weitere Fracht aufzunehmen. Zudem gab es wohl technische Probleme an Bord, unter anderem soll ein Leck dazu geführt haben, dass regelmäßig Wasser abgepumpt werden musste.
Die libanesischen Behörden werteten das Schiff als nicht seetauglich und setzten es fest, worauf offenbar sowohl der Schiffseigner wie auch die Bank das Interesse verloren und das Schiff 2014 aufgaben. skw