Montabaur

In Montabaur endet eine Ära: Gläubige verabschieden sich von der Lutherkirche

Am Reformationstag wird die evangelische Lutherkirche in Montabaur entwidmet.  Foto: Evangelisches Dekanat im Westerwald
Am Reformationstag wird die evangelische Lutherkirche in Montabaur entwidmet. Foto: Evangelisches Dekanat im Westerwald

In Montabaur endet eine Ära: Am Sonntag, 31. Oktober, werden die Glocken der evangelischen Lutherkirche das letzte Mal zum Gottesdienst rufen. An diesem Tag, dem Reformationstag, verabschiedet sich die evangelische Kirchengemeinde von dem 54 Jahre alten Gotteshaus – mit einem festlichen Entwidmungsgottesdienst, der um 10 Uhr beginnt.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Dann blicken die Kirchgänger zurück auf eine bewegte Geschichte, die im Jahr 1965 beginnt. Wie das evangelische Dekanat im Westerwald mitteilt, entstand damals die Pfarrstelle II in Montabaur, zu der auch die Bundeswehrseelsorge gehörte.

Denn die Kreisstadt war seinerzeit ein wichtiger Bundeswehrstandort, und die Kirchengemeinde wuchs. 1967 wurde die neue Lutherkirche schließlich eingeweiht. Seitdem hat das Bauwerk viel erlebt: Gemeindefeste, besondere Gottesdienste wie die Feier des Reformationsjubiläums oder den kürzlich ausgestrahlten ZDF-Fernsehgottesdienst, klangvolle Konzerte – aber auch das Ende Montabaurs als Bundeswehrstandort im Jahr 2005.

2019 präsentierte der Kirchenvorstand der Gemeinde ein neues Konzept für die Zukunft der evangelischen Kirchengemeinde – nach dem es in Montabaur nur noch eine einzige evangelische Kirche geben soll. Der erhebliche Sanierungsstau und zurückgehende Mitgliederzahlen führten dazu, dass sich die Kirchengemeinde von der Lutherkirche trennen musste. Im Frühjahr 2021 wurden das Gebäude und das Gelände verkauft.

Der Abschied von diesem Gotteshaus ist für etliche Menschen freilich viel mehr als ein rein formeller Akt. Sie verbinden mit der Lutherkirche viele Erinnerungen und Erlebnisse, denen am 31. Oktober noch einmal Raum gegeben werden soll: Der Gottesdienst am Reformationstag bietet Gelegenheit zum Abschiednehmen von einem lieb gewonnenen Gebäude. Pfarrerin Anne Pollmächer führt durch den Morgen, die Predigt hält Dekan Dr. Axel Wengenroth. Es gilt die 3G-Regel. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.