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Höhr-Grenzhausen

Hier wird der Teller zum Monument: Seit mehr als 40 Jahren arbeitet die Norwegerin Marit Tingleff mit Ton

Von Markus Gerhold
Obwohl sie nur noch entfernt an Geschirr erinnern, sind Marit Tingleffs Kunstwerke doch immer auch eine Hommage an die traditionellen Töpferwaren ihrer norwegischen Heimat – eben im XXL-Format wie die mehr die zwei Meter hohe Skulptur zum Beginn der Ausstellung im Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen.
Obwohl sie nur noch entfernt an Geschirr erinnern, sind Marit Tingleffs Kunstwerke doch immer auch eine Hommage an die traditionellen Töpferwaren ihrer norwegischen Heimat – eben im XXL-Format wie die mehr die zwei Meter hohe Skulptur zum Beginn der Ausstellung im Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen. Foto: Helge Articus

Da steht sie. zwischen den Kunstwerken, die sie geschaffen hat, die sie nun aber in einem Zusammenspiel aus Ort, Licht und Umgebung sieht, das sie bis dahin nicht kannte. Es ist eine von so vielen Geschichten der Pandemie-Zeit, dass die Norwegerin Marit Tingleff nicht dabei sein konnte, als ihre riesigen Exponate aus Ton im Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen ankamen, es ihr wegen der Reisebeschränkungen nicht möglich war, den Aufbau der Ausstellung „Irdene Dinge“ vor Ort zu verfolgen. Die Vorbereitungen liefen rein digital. E-Mails, Telefonate und Facetime-Konferenzen mit Museumsleiterin Nele van Wieringen machten es möglich, dass die Schau entstehen konnte. Schließlich haben Impfungen und Lockerungen zugelassen, woran Tingleff selbst nicht mehr so richtig glaubte: Ein paar Tage nach Eröffnung der Ausstellung kann sie nach Deutschland reisen, kann sie in Höhr-Grenzhausen neben Museumsleiterin Nele van Wieringen stehen und sehen, wie der gemeinsame digitale Plan zur Wirklichkeit geworden ist.

Lesezeit: 3 Minuten
Und das Ergebnis gefällt ihr. „Es war fantastisch, als ich die Ausstellung zum ersten Mal sah“, sagt die Norwegerin. Sie sei überwältigt, wie gut ihre Werke in die Räume des Museums passen. Es klingt nach ernst gemeintem Kompliment, nicht nach höflicher Floskel. Tatsächlich entsteht der Eindruck, dass dort Kunst und ...
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Das Begleitprogramm zur Ausstellung

Die Ausstellung „Marit Tingleff – Irdene Dinge“ ist noch bis 31. Oktober im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen zu sehen. Zu der Ausstellung ist ein Begleitprogramm vorgesehen.

Blick in unsere Landschaft: Marit Tingleff reiste 2016 extra in den Westerwald, um hier den Rohstoff für ihre Arbeiten auszusuchen. Diese Veranstaltung, für die der Termin noch nicht feststeht, soll den Blick auf die einmalige Landschaft lenken. Museumsleiterin Dr. Nele van Wieringen führt dabei zunächst durch die Ausstellung. Danach folgt ein Ausflug in die Tonlagerstätten des Westerwalds, wo die Besucher über die moderne, nachhaltige Tongewinnung unter Berücksichtigung des Naturschutzes informiert werden.

Blick in Omas Geschirrschrank: Marit Tingleff spricht auf ganz persönliche Weise die Rituale und die Tischkultur an, die den Gebrauch von Porzellan und Keramik mit sich bringen. Wie aber sieht es mit den eigenen Preziosen aus? Besucher können am Samstag, 24. Juli, von 14 bis 17 Uhr, ihr gutes Stück aus Omas Schrank von dem Porzellanspezialisten Dr. Christian Lechelt, Leiter des Museums Schloss Fürstenberg, begutachten lassen. Sie erfahren so mehr über den Hersteller und das Design.

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