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Heiligenroth/Montabaur

Grünes Licht für umstrittenen Autohof in Heiligenroth: Jetzt fliegen die Fetzen

Von Thorsten Ferdinand
Autohofgegner kämpfen weiterhin für den Erhalt des Waldstücks (rechts) an der B 255. Foto: Thorsten Ferdinand
Autohofgegner kämpfen weiterhin für den Erhalt des Waldstücks (rechts) an der B 255. Foto: Thorsten Ferdinand

Der umstrittene Autohof bei Heiligenroth kann gebaut werden. Der Montabaurer Verbandsgemeinderat hat am Donnerstagabend grünes Licht für das Projekt an der B 255 gegeben. Die Entscheidung für die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans wurde von wütenden Bürgerprotesten begleitet.

Lesezeit: 3 Minuten
Mehr als 30 Zuhörer waren in die Sitzung gekommen, um gegen den geplanten Autohof zu demonstrieren. Kritische Redebeiträge belohnten sie mehrmals spontan mit Applaus. Als jedoch nach einer kontroversen Debatte die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit des VG-Rats für das Projekt stimmte, drohte die Situation zu eskalieren. Die Kommunalpolitiker wurden ausgebuht und beschimpft. ...
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Thorsten Ferdinand zu den Bürgerprotesten gegen den Autohof: Konflikt ist eine Schande für die große Politik

Am geplanten Autohof bei Heiligenroth scheiden sich die Geister. Während Befürworter darauf hinweisen, dass dringend Stellplätze für Lastwagen an der B 255 benötigt werden, beklagen Kritiker die befürchtete Zunahme der Umweltverschmutzung.

Man kann beide Seiten verstehen, und deshalb wundert es auch nicht, dass das Projekt in der Kommunalpolitik umstritten ist. Beleidigungen gegen Mitglieder des Verbandsgemeinderats sind zwar unangemessen, aber sie machen deutlich, wie emotional aufgeladen die Stimmung inzwischen ist. Die Ortsgemeinde Heiligenroth ist schon jetzt von Industriebetrieben und Verkehrswegen umzingelt, die A 3 und die Firma Pentaplast sind nur zwei Beispiele hierfür. Nun noch mehr Verkehr in die Region zu locken, kann nicht gesund sein – da gebe ich der Bürgerinitiative völlig recht, und ich kann die Wut der Anlieger auch nachvollziehen. Ich bin selbst froh, nicht in Heiligenroth zu wohnen. Das gebe ich offen zu. Der eigentliche Skandal ist für mich allerdings, dass sich der Bund und das Land nicht genügend um dieses Thema kümmern. Es fehlen bekanntlich schon seit Jahren Lkw-Stellflächen an den Autobahnen und Bundesstraßen. Für einen Privatinvestor wie die Firma Bellersheim kann sich der Bau von solchen Parkplätzen natürlich nur lohnen, wenn man mit den Dienstleistungsangeboten eines Autohofs auch Geld verdienen kann. Dass dieser Konflikt überhaupt auf kommunaler Ebene landet, ist ein Armutszeugnis für die große Politik.

E-Mail: thorsten.ferdinand@rhein-zeitung.net

Streit über Autohof bei Heiligenroth im Westerwald
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