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Westerwaldkreis

Frauen schlagen Alarm: Politik soll den #coronaaufschrei deutlich hören

Von Susanne Willke
Weil Frauen durch die Corona-Krise ganz besonders belastet werden, starten Westerwälder Politikerinnen mit ihrer Facebook-Seite einen lauten #coronaaufschrei, um sich bei Politik und Gesellschaft Gehör zu verschaffen.
Weil Frauen durch die Corona-Krise ganz besonders belastet werden, starten Westerwälder Politikerinnen mit ihrer Facebook-Seite einen lauten #coronaaufschrei, um sich bei Politik und Gesellschaft Gehör zu verschaffen. Foto: Camilla Härtewig

Zu Hause arbeiten, Kinder unterrichten, Kinder versorgen, kochen, waschen, putzen. All das waren Arbeiten, die in den vergangenen Wochen der Corona-Krise geballt an den Eltern hängen geblieben sind. Vor allem aber an den Frauen. Das jedenfalls sind die Erfahrungen, die zwei Westerwälder Politikerinnen aus Gesprächen mit Betroffenen gesammelt haben. Die Landtagsabgeordnete Dr. Tanja Machalet (SPD) und Susanne Görg (CDU), Stadtratsmitglied in Montabaur, taten sich jenseits von Parteipolitik zusammen, um via Facebook ihren #coronaaufschrei zu starten.

Lesezeit: 3 Minuten
Die Emanzipation habe besonders in dieser Krise wieder stark gelitten. Per Videoclip stellen sie ihre Position klar und fordern zum Mitmachen auf. „Wir machen den #coronaaufschrei und wir hätten Euch gerne mit an Bord“, motiviert Susanne Görg. Denn so, wie es momentan sei, könne es nicht weitergehen. Die Situation gehe ...
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Kommentar von Stephanie Kühr: Epidemie ist der Super-GAU für uns Frauen

Der #coronaaufschrei von Susanne Görg und Tanja Machalet gibt Frauen und Müttern endlich eine Stimme. Und das ist auch dringend nötig. Es läuft ja gerade alles so wunderbar, zwar rückwärts und bergab – aber es läuft. Und so will unsere Gesellschaft nicht sehen, was sich hinter den Corona-Kulissen auf dem Rücken der Frauen abspielt. Wir Frauen sind die wahren Heldinnen, wir schreien es nur nicht permanent in die Welt hinaus. Doch ganz ehrlich: Mir reicht’s. Unsere Emanzipation stirbt gerade. Sang- und klanglos. Ich bin gerne Mutter, ich liebe die Kinder, ich liebe meinen Mann, mein Leben und meinen Job. Aber es wird zu viel. Seit drei Monaten arbeite ich im Homeoffice, hüte die Kinder, mache mit ihnen im Homeschooling Hausaufgaben, besuche also die vierte und die sechste Klasse, koche, gehe einkaufen, erledige den Haushalt, mache Wäsche, spiele die Supernanny, wenn die Kinder über den Hausaufgaben verzweifeln oder Langeweile haben, schlichte Streitigkeiten, bin Seelentröster, spiele Tischtennis, male, backe, schaue Kinderserien, diskutiere über iPad- und Handykonsum. Freizeit? Gleich null. Langeweile? Was ist das? Entspannung? Keine Zeit. Corona ist für Frauen der Super-GAU. Hallo Welt, ich kann es kaum erwarten, dich nach Corona wieder zu besuchen. Doch diese Welt wird für uns Frauen definitiv eine andere sein (müssen).

E-Mail: montabaur@rhein-zeitung.net

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