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Wittgert

Flutopfer berichten: Welches Grauen zwei Senioren im Kurviertel von Bad Neuenahr erlebt haben

Von Katrin Maue-Klaeser
Gerhart Hanff zeigt die schlammverkrusteten Aktenordner: Eine ganze Schubkarre voll unbrauchbarer, rettungslos verlorener Papiere steht vor dem Haus der Familie Prinz in Wittgert. Dort sind der 76-Jährige und sein 91-jähriger Mitbewohner nach der Ahrflut herzlich aufgenommen worden – lange sechs Wochen ist das her.
Gerhart Hanff zeigt die schlammverkrusteten Aktenordner: Eine ganze Schubkarre voll unbrauchbarer, rettungslos verlorener Papiere steht vor dem Haus der Familie Prinz in Wittgert. Dort sind der 76-Jährige und sein 91-jähriger Mitbewohner nach der Ahrflut herzlich aufgenommen worden – lange sechs Wochen ist das her. Foto: Katrin Maue-Klaeser

Immer wieder hebt Gerhart Hanff die Hände vors Gesicht, während er erzählt. Dabei stehen die Bilder aus jener Nacht, in der der 76-Jährige und sein 91-jähriger Mitbewohner nur knapp mit dem Leben davonkamen, wie eingebrannt vor seinem inneren Auge.

Lesezeit: 4 Minuten
Gerhart Hanff und Fritz Fehr wohnten im Kurviertel von Bad Neuenahr, „neben Therme und Casino“, beschreibt Hanff, und noch immer schwingt ein wenig Stolz über die schöne, elegante Lage ihrer einstigen Parterrewohnung mit. Jetzt teilen die beiden Senioren sich ein Zimmer in Wittgert, wo Familie Prinz sie voller Herzensgüte aufgenommen ...
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Für die Zukunft soll es betreutes Wohnen sein: Lange Suche war erfolgreich

Gerhart Hanff hat seine Kontakte zu kirchlichen Trägern von Senioreneinrichtungen genutzt, Orden und Institutionen, die er seit Langem mit Spenden unterstützte. „Man muss ja auch an die Zukunft denken – so haben wir uns schließlich für betreutes Wohnen entschieden“, erklärt er.

Bei den Franziskanerinnen in Waldbreitbach schließlich hatte er Erfolg: Am 1. November können Gerhart Hanff und Fritz Fehr im Seniorenheim St. Hildegard in Wissen eine frisch renovierte Wohnung beziehen. „Bis dahin können wir bei meiner Schwester unterkommen, die trotz gesundheitlicher Probleme ihr Zuhause für uns räumt“, sagt Hanff.

Familie Prinz ist er unendlich dankbar – für die freundliche Aufnahme und unschätzbare Unterstützung beim Herausfinden von Telefonnummern, die mit Adressbuch und Telefon in den Fluten versanken, beim Umgang mit Smartphone, dem Weiterleiten von E-Mails. Ob Lieblingsspeisen oder ein gutes Wort: In Wittgert endet die Hilfe bei Weitem nicht mit dem Herrichten eines Gästezimmers.

Flutkatastrophe im Ahrtal
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