Ransbach-Baumbach

Feierlicher Gottesdienst in Ransbach-Baumbach: Der frühere Dekan Wolfgang Weik wurde verabschiedet

Dekan Axel Wengenroth (links) und Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer geben dem scheidenden Pfarrer Wolfgang Weik beim Abschiedsgottesdienst in Ransbach-Baumbach Gottes Segen, eine Urkunde und die besten Wünsche mit auf den Weg.
Dekan Axel Wengenroth (links) und Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer geben dem scheidenden Pfarrer Wolfgang Weik beim Abschiedsgottesdienst in Ransbach-Baumbach Gottes Segen, eine Urkunde und die besten Wünsche mit auf den Weg. Foto: Evangelisches Dekanat Westerwald/Peter Bongard

„Vor 31 Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, mit Pauken und Trompeten verabschiedet zu werden“, sagt Wolfgang Weik in der voll besetzten evangelischen Kirche in Ransbach-Baumbach. Drei Jahrzehnte nach seiner Ordination steht der evangelische Pfarrer vor mehr als 150 Weggefährten, die ihm Adieu sagen. Hinter ihm: ein Chor, ein kleines Orchester, ein großes Kreuz.

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Hier verabschiedet sich jemand in den Ruhestand, der besondere Arbeit geleistet hat. Ein Mann, der das Wesentliche seit Jahren im Blick behält. Das Wesentliche bringt Wolfgang Weik während des Abschiedsgottesdienstes mit einem kleinen Wort auf den Punkt: „aber“.

Er predigt über einen Bibelvers aus dem Buch des Propheten Jesaja. Dort steht sinngemäß: Berge werden fallen, und Hügel werden wanken. Aber: Gottes Gnade und der Bund seines Friedens bleiben. „Es gab während meiner Zeit als Pfarrer diese Momente, in denen Hügel ins Wanken gerieten“, erzählt Weik laut Pressemitteilung. Er erinnert sich an den verheerenden Tsunami im Indischen Ozean im Jahr 2004 oder an die Beerdigung eines Konfirmanden, und natürlich bewegt ihn auch der Krieg in der Ukraine.

„Gott bewahrt uns nicht vor, sondern in dem Leid. Er mutet uns Dinge zu. Aber: Seine Gnade bleibt, und er gibt uns in diesen Zeiten Kraft.“ Darüber hinaus sehe er uns mit einem Blick voller Liebe an, ist sich Weik sicher: „Daher sollten wir auch unsere eigenen Schwächen und die der anderen mit liebevollen Augen betrachten.“ In den drei Jahrzehnten seiner Amtszeit bewahrte sich Weik diese Sicht auf die Dinge. Und er blickt immer wieder über den Tellerrand, hin zu den „Fremden“, zu denen, die am Rande stehen.

Weik setzte wichtige Akzente

Die Sozialarbeit war und ist dem scheidenden Pfarrer ein Anliegen, hebt auch Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer während ihrer Ansprache hervor. „Die Bedürftigkeit der Menschen zu sehen, war dir ebenso wichtig, wie einen Gottesdienst zu feiern. Kirche ist für dich nur im großen Miteinander denkbar. Es ging dir stets um das Zusammenleben über den Kirchturm hinaus“, sagt sie und zählt unter anderem Weiks Engagement für das ökumenische und interreligiöse Miteinander, für Geflüchtete, die Kita-Arbeit und natürlich seine Zeit als Dekan auf. Wolfgang Weik gehöre zu denjenigen, die den großen evangelischen Kirchenkreis der Region, das evangelische Dekanat Westerwald, auf den Weg gebracht hätten.

Auch bei seiner letzten Station als Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Ransbach-Baumbach-Hilgert setzt er wichtige Akzente: Unter ihm wird sie zur „Musikkirche“ und damit zu einem Forum für viele klangvolle Gottesdienste und inspirierende Konzerte.

Die Pauken und Trompeten, die Stimmen der evangelischen Kantorei und all die anderen Instrumente der Ensembles Frechblech und „trio flex and friends“ – sie klingen während dieses Abschiedsgottesdienstes besonders schön. Es ist ein musikalischer Dank für einen Pfarrer, der entscheidend dazu beigetragen hat, die ehemaligen Dekanate Bad Marienberg und Westerburg nicht nur auf dem Papier eine Einheit werden zu lassen, wie es Dekan Axel Wengenroth hervorhebt: „Inzwischen sind die Grenzen zwischen beiden Dekanaten auch aus den Köpfen verschwunden.“

Auch Wolfgang Weiks Amtszeit ist nun vorüber. In der evangelischen Kirchengemeinde Ransbach-Baumbach-Hilgert geht es aber nahtlos weiter: mit dem neuen Pfarrer Carsten Schmitt, der dort am Sonntag, 26. Juni, offiziell eingeführt wird. red