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Hilgert

Evakuierung nach Bombenfund in Hilgert: Panzergranate wurde gesprengt [Update]

Einsatzmittel vom Kampfmittelräumdienst (kurz: KRD) am Fundort vor der Sprengung einer Panzergranate in Hilgert. Die Waffe  aus dem Zweiten Weltkrieg muss vor Ort am Fundort gesprengt werden. Ein Spaziergänger hatte sie auf einem Feld gefunden.
Einsatzmittel vom Kampfmittelräumdienst (kurz: KRD) am Fundort vor der Sprengung einer Panzergranate in Hilgert. Die Waffe aus dem Zweiten Weltkrieg muss vor Ort am Fundort gesprengt werden. Ein Spaziergänger hatte sie auf einem Feld gefunden. Foto: Sascha Ditscher

Die Panzergranate von Hilgert ist gesprengt. Der Kampfmittelräumdienst musste die Waffe aus dem Zweiten Weltkrieg am Fundort in einem Feld unschädlich machen. Der Ort wurde am Sonntag teilweise evakuiert.

Lesezeit: 2 Minuten
Ein Spaziergänger hatte die Granate auf einem Feld gefunden. Sie direkt auf dem Feld zu entschärfen oder abzutransportieren, wäre zu gefährlich gewesen. Durch eine Erschütterung hätte die Granate explodieren können. Für Sonntag, 11 Uhr, war die kontrollierte Sprengung angesetzt worden. Weil sich die Granate nur circa 150 Meter entfernt von der nächsten Wohnbebauung ...
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Fund aus dem Zweiten Weltkrieg: Panzergranate bei Hilgert wird Sonntag gesprengt

Hilgert. Kleines Ding, große Wirkung: Auf einer landwirtschaftlich genutzten Wiese bei Hilgert hat ein Spaziergänger eine Panzergranate aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, die weder transportiert noch entschärft werden kann, wie Thilo Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen, mitteilt. Der Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz wird die Granate deshalb am Sonntag um 11 Uhr kontrolliert sprengen. Weil sich die Granate nur circa 150 Meter entfernt von der nächsten Wohnbebauung befindet, müssen 300 Menschen aus 170 Haushalten evakuiert werden.

Sprengungen dieser Art gibt es in Rheinland-Pfalz jährlich zu Hunderten. Allein im vergangenen Jahr sind 35 Tonnen Munition und Munitionsteile gefunden worden. Doch in diesen Tagen gibt es noch eine besondere Herausforderung, wenn es um die Evakuierung von Menschen geht: Wie müssen sich diejenigen verhalten, die wegen Corona unter Quarantäne stehen? Hierzu äußert sich die Pressestelle des Westerwaldkreises so: Das Gesundheitsamt habe bereits überprüft, ob im Evakuierungsbereich von Hilgert unter Quarantäne stehende Personen wohnen. Nach derzeitigem Stand sei dies aber nicht der Fall. Sollte sich das bis zum Sonntag ändern, müsse es mit der örtlichen Einsatzleitung abgestimmt und die betroffenen Personen gesondert für den Entschärfungszeitraum untergebracht werden. Sie würden dabei vom Gesundheitsamt und dem DRK betreut, ergänzt Thilo Becker.

Natürlich ist auch an die Menschen gedacht, die das Haus nicht selbstständig verlassen können. Für sie hat die Verbandsgemeinde einen Telefondienst eingerichtet, bei dem sie sich anmelden können. Das Deutsche Rote Kreuz sorgt dann für den Transport in die Sonnenfeldschule in Hilgert. Dort ist auch für die anderen betroffenen Bürger eine Betreuungsstelle mit Sitzmöglichkeiten eingerichtet.

Die Bewohner sind aufgefordert, das Evakuierungsgebiet bis um 9 Uhr zu verlassen. Fenster und Türen sollten verschlossen sein. Anschließend kontrollieren die Freiwilligen Feuerwehren Hilgert und Höhr-Grenzhausen sowie die Polizei den Bereich. Auch der Fahrzeugverkehr ist im Evakuierungsbereich ab 9 Uhr verboten. Zudem sperrt ab 11 Uhr der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Diez die Landesstraße 307 zwischen der Einmündung Hauptstraße Hilgert und der Einmündung Hochstraße Ransbach-Baumbach für den Verkehr für den Zeitraum der Sprengung komplett. Autofahrer müssten dann für circa eine Stunde eine Umleitung über Hundsdorf oder Ransbach-Baumbach in Kauf nehmen. Darüber hinaus muss der Spielbetrieb auf dem angrenzenden Sportplatz bis zur Entwarnung ruhen. Auch die Pfeifenbäckerhalle und die Grillhütte sind dann gesperrt.

Die Sprengung selbst soll weder mit einer spürbaren Druckwelle noch mit umherfliegenden Splittern oder einem besonders lauten Knallgeräusch einhergehen. Der Kampfmittelräumdienst rechnet damit, dass nach maximal einer Stunde alles erledigt ist. Anschließend überprüfen die Spezialisten das Umfeld auf weitere Sprengkörper. Erst wenn offiziell über die örtliche Sirene sowie über die WarnApp Kat Warn entwarnt wird, darf das dörfliche Leben wieder seinen gewohnten Gang nehmen.

Die Kosten für den Einsatz trägt das Land Rheinland-Pfalz. Der Kampfmittelräumdienst weist darauf hin, dass derartige Kampfmittel ein erhebliches Gefährdungspotenzial haben: „Falls Sie Gegenstände finden, bei denen es sich um Kampfmittel (Bomben, Granaten, sonstige Munition) handeln könnte, halten Sie bitte unbedingt Abstand und informieren Sie sofort das zuständige Ordnungsamt oder die Polizei“, heißt es dazu auf der Internetseite des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz.

Von unserer Redakteurin
Susanne Willke
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