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Bad Marienberg

Erste deutsche Spielerin im italienischen Damenfußball: Wie Wällerin Doris Thiele in den 1970ern Schlagzeilen machte

Von Nadja Hoffmann-Heidrich
Doris Thieles Medaillen, Pokale und Ehrenzeichen füllen einen ganzen Schrank. Der Sport ist ihre Leidenschaft – aktiv wie passiv. Ihre größten Erfolge konnte die 75-Jährige im Fußball und im Speerwurf feiern. Vor allem ihr Gastspiel im italienischen Damenprofifußball 1971 war eine echte Sensation.
Doris Thieles Medaillen, Pokale und Ehrenzeichen füllen einen ganzen Schrank. Der Sport ist ihre Leidenschaft – aktiv wie passiv. Ihre größten Erfolge konnte die 75-Jährige im Fußball und im Speerwurf feiern. Vor allem ihr Gastspiel im italienischen Damenprofifußball 1971 war eine echte Sensation. Foto: Röder-Moldenhauer

Die Bad Marienbergerin Doris Thiele hat in den 1970er Jahren eine Fußballerkarriere erlebt, die außergewöhnlicher nicht sein könnte. Dabei war die Wällerin eigentlich erfolgreiche Speerwerferin mit großen, internationalen Erfolgen. Unserer Redakteurin hat sie „kraftvolle“ Anekdoten aus ihrem Privatleben erzählt und ein Blick auf ihre beeindruckende Karriere geworfen.

Lesezeit: 4 Minuten
Doris Thiele ist Sportlerin durch und durch: Es vergeht kein Tag ohne Kraft- und Ausdauerübungen, ohne Bewegung. „Deshalb kenne ich auch keine Rückenschmerzen. Ich war seit Jahren nicht beim Arzt, habe nicht mal Tabletten im Haus. Mein biologisches Alter ist geschätzt 20 Jahre niedriger“, berichtet sie. Die Affinität zum Sport ...
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Stärke bei Brückenwette, beim Ostereier-Weitwurf und beim Gewichtheben bewiesen

Schon vielfach hat Doris Thiele ihre Stärke bewiesen. Ihre Wurfkraft ist imponierend, wie einige fröhliche Episoden aus ihrem Privatleben belegen. So wettete sie vor Jahren auf der Hachenburger Kirmes, einen Stein über die Erbacher Brücke schleudern zu können.

Zu dieser Brücke hat sie eine besondere Beziehung: Ihr Großvater war seinerzeit am Bau beteiligt, weshalb die Familie überhaupt erst in den Westerwald kam. Um einen Stein über das imposante Bauwerk befördern zu können, muss man, neben der Weite, vor allem die Höhe berücksichtigen, denn die Brücke ist stolze 40 Meter hoch. Doch diese Herausforderung konnte Thiele nicht schrecken: Sie gewann die Wette im Beisein etlicher Zeugen!

Auch beim traditionellen Ostereier-Weitwurf-Wettbewerb in Horhausen (Kreis Altenkirchen) sorgte die Bad Marienbergerin bereits für Aufsehen: Ihr Wurf auf 74 Meter bei ihrer Teilnahme 1987 führt bis heute die ewige Bestenliste an. „Vorher hätte niemand gedacht, dass eine Frau so weit werfen könnte“, berichtet sie triumphierend.

Ein anderes „starkes“ Ereignis, das Doris Thiele bis heute erheitert, trug sich während eines Urlaubs auf der Nordseeinsel Amrum zu. „Bei einem Fest hatte sich auf einem Platz ein großer Pulk gebildet. Ich hörte nur einen Moderator rufen: ,Wo sind all die starken Männer?' Als ich mich dann durch die Menge zwängte, um an dem Gewichthebewettbewerb teilzunehmen, haben erst einmal alle drum herum ungläubig geschaut. Aber als ich dann schließlich gewonnen hatte, kannte der Jubel keine Grenzen. Für den Sieg gab es einen Fresskorb. Die Sachen habe ich aber fast alle verschenkt, die mochte ich nicht“, so Thiele augenzwinkernd. Von ihrer Kraft profitiert übrigens auch ihre Nachbarschaft: „Als neulich der viele Schnee lag, habe ich die ganze Ecke gescheppt“, berichtet sie. nh

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