Mit aktuell 3,3 Prozent liegt sie 0,2 Prozentpunkte unter dem April-Wert. Noch deutlicher ist mit 0,7 Prozentpunkten der Rückgang gegenüber dem Mai 2020. In absoluten Zahlen heißt das: Derzeit sind im Westerwald- und im Rhein-Lahn-Kreis insgesamt 5998 Personen ohne Job gemeldet – 327 weniger als im Vormonat und 1177 weniger als im Vorjahresmonat.
„Unser Bezirk hat eine erfreulich niedrige Erwerbslosigkeit – auch im bundes- und landesweiten Vergleich“, sagt Dieter Knopp, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Montabaur, in einer Pressemitteilung. „Von der derzeitigen Erholung, die bereits im Februar begonnen hat, profitieren alle Personengruppen, wenn auch in unterschiedlichem Maß.“
Knopp hebt hervor, dass die Arbeitslosenquote der jungen Generation (unter 25 Jahre) lediglich 2,5 Prozent beträgt: „Das ist der sichere Beleg dafür, dass junge und gut ausgebildete Menschen beste Chancen am Arbeitsmarkt haben. Sie werden als Fachkräfte dringend gebraucht.“
Im Fokus von Förderung und gezielter Qualifizierung stehen die Langzeitarbeitslosen, deren Zahl im Zuge der Corona-Krise stark zugenommen hat. Mehr als ein Viertel aller Arbeitslosen ist seit einem Jahr oder länger ohne Beschäftigung. Und während die Arbeitslosigkeit insgesamt deutlich geringer ist als im Mai 2020, liegt die Langzeitarbeitslosigkeit 57,5 Prozent über dem Vorjahreslevel.
Derzeit sind noch 835 Bewerber und Bewerberinnen unversorgt
Am Stellenmarkt gab es im vergangenen Monat einen kleinen Dämpfer. Die Unternehmen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur und dem Jobcenter 524 Stellen; das sind 102 weniger als im April. Der Zugang seit Jahresbeginn weist jedoch ein Plus von 408 Stellen gegenüber 2020 aus. Der Bestand an zu vermittelnden Jobs für beide Landkreise hat mit 3050 wieder das Niveau der „Vor-Corona-Zeit“ erreicht.
Der Ausbildungsmarkt zeigt, dass sich bei der Agentur für Arbeit Montabaur seit Oktober 2020 (Beginn des Berichtsjahres) 1622 Bewerber*innen für Lehrstellen gemeldet haben. Das sind 205 Personen beziehungsweise 11,2 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum Oktober 2019 bis Mai 2020. Zugleich boten die Betriebe 1740 Ausbildungsstellen an – hier steht ein kleines Minus von 8 Stellen beziehungsweise 0,5 Prozent.
Derzeit sind noch 835 Bewerber und Bewerberinnen unversorgt. Höher ist mit 986 die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze. In den nächsten Wochen und Monaten werden erfahrungsgemäß noch viele junge Leute und Ausbildungsbetriebe ihre Entscheidungen treffen.
Dieter Knopp schätzt, dass sich die Prozesse – Bewerbung, Vorstellung und Einstellung – wie schon 2020 Corona-bedingt verzögern werden: „Am Ausbildungsmarkt dürfte bis in den Herbst eine hohe Dynamik herrschen, und es bleibt zu hoffen, dass sich viele Betriebe für Nachwuchskräfte entscheiden, wenn die Pandemie abklingt und die Konjunktur sich weiter aufhellt.“
Und so sieht es im Westerwaldkreis aus: Derzeit sind 3739 Menschen arbeitslos gemeldet – 144 weniger als im April und 687 weniger als im Mai 2020. Die Quote hat sich bei 3,3 Prozent eingependelt und liegt 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats beziehungsweise 0,5 Prozentpunkte unter dem des Vorjahresmonats.